Donnerstag, Dezember 01, 2005
Rechtsrock: Kurzen Prozess gemacht
Veranstalter (22) scheitert mit Klage gegen JuZ-Mitarbeiter - Nur "Nachwuchs-Bands" angekündigt
Schon am Haupteingang des Landgerichts müssen die Besucher auspacken. Kleingeld, Kugelschreiber, Schlüsselbund. Sollte der Metalldetektor dann noch fiepen, schreiten die Justizwachtmeister und Polizeibeamten zur Leibesvisitation. Ach so, die Gürtelschnalle war's nur. So viel Aufwand - wegen eines "Gütetermins" vor dem Zivilrichter.
Und so viel Interesse. Zwischen Antifaschisten, linken Punks, Medienvertretern und (spärlich erschienenen) Rechtsextremen bleibt am Mittwochmorgen kein Platz frei in den Zuhörerreihen des Gerichtssaals. Mancher sieht es wohl so, dass hier "Rechts gegen Links" verhandelt wird. Der Kläger: ein 22-Jähriger aus Mantel, der den Saal des Jugendzentrums im Januar für ein Festival mieten wollte. Der Beklagte: ein Hauptamtlicher des JuZ, der den Vertrag dazu unterschrieb. Der Konzert-Organisator sollte den Saal sogar kostenlos erhalten - um den von ihm angepriesenen "Nachwuchs-Bands aus der Umgebung" eine Plattform zu bieten. "Nachwuchs-Bands"? In Wirklichkeit handelte es sich um die Gruppen "Frontalkraft", "Confident Of Victory" und "Blutstahl". Rechts-Rocker, die der Verfassungsschutz schon lange im Visier hat. Als der Stadtjugendring davon erfuhr, erklärte er den Vertrag für nichtig. Das Festival ging im Februar in einer Erbendorfer Kneipe über die Bühne - deklariert als "Geburtstagsparty".
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