Montag, April 11, 2005
Berliner Morgenpost: Rheinsbergs brauner Sumpf
Was ist los mit einer Stadt, die sich weltoffen gibt, in der aber ein Döner-Stand vier Mal angezündet wird? (...) Die ersten drei Brände hatten nur leichte Sachschäden angerichtet. Doch diesmal steht der 21jährige vor der Ruine seiner Existenz. Und hinter ihm stehen viele Rheinsberger Bürger. Sie organisierten Demonstrationen, Mahnwachen und eine "Trümmer-Wegräum-Aktion". Sie informierten Medien, sammeln Spenden.
Die Staatsanwaltschaft in Neuruppin setzte 2000 Euro Prämie für Hinweise aus, die zu den Brandstiftern führen, die sie im rechtsradikalen Milieu ortet; denn es handle sich um "vorsätzliche Brandlegung mit ausländerfeindlicher Motivation". Es nützte nichts: Ein paar Nächte später beschmierten Rechtsradikale die Jalousie eines Fahrradgeschäfts in der Rheinsberger Schloßtrasse mit einem 1,20 Meter großen Hakenkreuz. Zehn weitere Hakenkreuze prangten auf Hauswänden und Werbeschildern in Seitenstraßen.
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