Mittwoch, April 28, 2004

Winnipeg Sun: The seeds of hate Racists' move into Manitoba alarms activists Anti-racism activists say there must be 'absolutely zero tolerance' for an Internet-based group's plan to set up shop in Manitoba and spread their message of true white pride. 'If we aren't vigilant and we allow these sentiments to find fertile ground in our community and our province, then it's likely to spread,' B'Nai Brith Canada's midwest region director Alan Yusim said yesterday. 'If this is what it is, then ... we should speak out loudly and strongly against it.' The group, called Western Canada For Us, claims on its website to represent Euro-Canadians, who believe they're becoming a minority in Canada and want to fight to preserve their heritage and history.
Haaretz - Israel News: Report: Muslim violence against Jews on rise in Germany Violence by Moslem youths against Jews is on the rise in Germany, according to a published report Saturday. A total 35 violent attacks on Jewish individuals were reported in Germany last year, up from 28 in 2002, according to the report in Der Tagesspiegel newspaper. The Berlin paper based its report on preliminary federal statistics on anti-Semitism in Germany.
HALE FOUND GUILTY OF SOLICITING MURDER The man who organized Lewiston's anti-somali rally last year, has been found guilty of soliciting the murder of a federal judge. White supremacist Matthew Hale was convicted on four of the five counts against him. He was found "not guilty" of one of the two counts of soliciting the murder of a judge who had ruled against him in a trademark case. A jury in Chicago reached its verdict after two days of deliberations. No sentencing date has been set. Hale is head of "The World Church of the Creator," the neo-nazi group that sponsored the January, 2003 hate rally in Lewiston. siehe auch: Hale supporters confused about whom to hate; Dying hate group left its mark here
Star Telegram: Teen to be tried as juvenile in slaying A 15-year-old boy who prosecutors said was being groomed for membership into the white supremacist Aryan Brotherhood when he allegedly fatally shot a member of the organization will not stand trial as an adult, a state district judge ruled Monday. Dressed in a tan jumpsuit, the teen, who has been charged with delinquent conduct-murder, did not appear to react when Judge Jean Boyd ruled that he will be prosecuted as a juvenile in the death of Donnie 'Tiger' Finchum, 33.
Guardian Unlimited: From farce to violence as far-right Le Pen shares a platform with BNP leader The Guardian Jean-Marie Le Pen, the leader of France's far-right National Front party, appeared in Britain yesterday under a cloak of such comic-book secrecy that even his supporters were embarrassed by it. Their modesty wore off, however, as they clashed with demonstrators in a surreal stand-off on the outskirts of Manchester. Mr Le Pen flew into north-west England to share a platform with Nick Griffin, leader of the BNP, with whom he shares hopes of nationalist success in the forthcoming European elections. They were to illustrate their solidarity in a joint press conference, but half an hour before the event, details of the venue were still a secret and journalists were told by David Jones, BNP press officer, to convene at a mysterious interim location: the car park of the stationery shop Office World near Didsbury.
ekathimerini.com: Fugitive neo-Nazi thug guilty of club attack A wanted neo-Nazi extremist was sentenced in absentia yesterday to four years' imprisonment for a vicious attack on a leftist student near the main Athens court complex. Antonis Androutsopoulos has been sought since July 1998 on a warrant for attempted murder, grievous bodily harm and illegal use of a weapon in relation to the June 1998 clubbing of three leftists, including student Dimitris Koussouris, in a coffee shop opposite the courts. Koussouris identified his assailants as members of the Chryssi Avgi neo-Nazi group which has been implicated in a string of Athens beatings of leftists and immigrants.
ND - Keine rote Karte für schweres Foul - 28.04.04 Ex-Landeschef des Vertriebenenbundes freigesprochen Der vormalige Thüringer Landeschef des Bundes der Vertriebenen (BdV), Paul Latussek, ist vom Landgericht Erfurt vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen worden. Anlass für die Anklage gegen Paul Latussek war die Aussage, »die Lügen von den Verbrechen in Katyn, Jebawke, über die Opfer von Auschwitz« seien nicht mehr haltbar � nachzulesen in einem anlässlich eines BdV-Verbandstages im November 2001 der Presse übermittelten Redemanuskript. Damit habe Latussek zwar ein schweres Foul in der öffentlichen Debatte über die Verbrechen des Faschismus begangen, das reiche aber nicht, um ihm juristisch die rote Karte zu zeigen, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Zugleich räumte er ein, hinter den Anklagepunkt, mit der Äußerung sei der öffentliche Frieden gestört worden, müsse »ein ganz großes Ja« gesetzt werden. Da nicht die Formulierung selbst, sondern nur ihre Verbreitung strafbar ist, scheiterte eine Verurteilung letztlich daran, dass die Weitergabe des Textes an zwei Journalisten nicht den Tatbestand der Verbreitung erfüllt. Dabei sei es auch unerheblich, dass der Text von den Journalisten zitiert wurde. Letztlich gelte nur die »körperliche« Weitergabe, also das Verteilen einer Anzahl von Kopien als Verbreitung im juristischen Sinn, betonte das Gericht. Hinzu komme, dass in der tatsächlich gehaltenen Rede das Wort Opferzahlen vor Auschwitz eingefügt worden sei. Das Gericht hielt allerdings auch diese Formulierung für »sehr bedenklich« � nicht zuletzt, weil »eine Beziehung zwischen Lüge und Auschwitz« hergestellt werde.
Merkur Online: Braune Lieder im PC: Soldat fristlos entlassen Offiziers-Anwärter klagt erfolglos beim VG ichter Gerd Michael Köhler macht bewusst keinen kurzen Prozess. Stattdessen hält er Eric S. (25) - Ex-Offiziersanwärter beim Fliegerhorst Fürstenfeldbruck - einen minutenlangen Vortrag über rechtsextremes Gedankengut, die militärische Ordnung und das Ansehen der Bundeswehr. Der Hauptgefreite hatte vor dem Verwaltungsgericht München gegen seine Entlassung aus der Truppe geklagt, nachdem auf seinem Computer eine Vielzahl tiefbrauner Lieder, Texte und Bilder gefunden worden waren. Ein Stubenkamerad stieß im Januar 2003 auf die fragwürdige Sammlung, als er sich Musik von S.` Festplatte herunterladen wollte. Die Personalchefs fackelten nicht lange: Noch bevor ein als Disziplinarstrafe verhängter Dauerarrest rechtskräftig war, wurde der aus Thüringen stammende S. fristlos entlassen. Dagegen wehrt er sich, behauptet, nicht zu wissen, wie Hitler-Reden und Lieder der 'Böhsen Onkelz' auf seine Festplatte kamen - obwohl er gleichzeitig einräumt, die neuere und gemäßigtere Musik der Gruppe zu mögen. siehe dazu auch: Rechtsextremist fliegt von der Offizierschule. Klage gegen Kündigung erfolglos
Ostfriesische Nachrichten Aurich: Jeder dritte Deutsche hat antijüdische Vorurteile Gut jeder dritte Deutsche hegt nach einer europaweiten Studie Vorurteile gegen Juden. Laut einer Umfrage der US-Bürgerrechtsorganisations Anti-Defamation League (ADL) in zehn westeuropäischen Staaten haben 36 Prozent der Bundesbürger antisemitische Ansichten. Vor zwei Jahren seien es 37 Prozent gewesen, sagte der ADL-Vorsitzende Abraham H. Foxman am Montag bei der Vorstellung der Umfrage in Berlin. Damit steht Deutschland an erster Stelle, gefolgt von Belgien (35 Prozent) und Frankreich (25). Insgesamt seien antisemitische Tendenzen in Europa jedoch leicht rückläufig, sagte Foxman. Die Regierungen setzten sich nun offen mit dem Problem auseinander, antisemitische Äußerungen von Politikern würden in der Öffentlichkeit nicht mehr akzeptiert. Auch gingen die jüdischen Gemeinden nun offensiver gegen Antisemitismus vor. Zum Antisemitismus gehöre die weit verbreitete Auffassung, Juden seien zu Israel loyaler als zu ihrem eigenen Staat. Diese These finden 50 Prozent der Befragten in Deutschland «wahrscheinlich wahr» (2002: 55 Prozent). Knapp ein Drittel der Deutschen (30 Prozent) sei der Meinung, dass Juden sich an erster Stelle um ihr eigenes Wohlergehen kümmerten (2002: 24 Prozent).
Blick Online: Unbeliebter Besucher in England - Le Pen mit Eiern und Müll beworfen Den Empfang in Manchester hatte sich Le Pen wohl anders vorgestellt. Die Speisereste von Ostern landen allesamt auf dem Auto des Rechtsextremisten. Dass der französische Rechtsextreme Jean-Marie Le Pen die rechtsgerichtete BNP-Partei in Manchester besuchte, bescherte hunderten Briten einen aggressiven Sonntag. Die Demonstranten warfen Eier und Müll auf den Wagen Le Pens, als dieser ein Hotel verlassen wollte. Polizisten und private Sicherheitsmänner schirmten Le Pen ab. An einer gemeinsamen Pressekonferenz mit BNP-Chef Nick Griffin hatte Le Pen zuvor gesagt, er hoffe auf einen Erfolg der BNP bei der Europawahl, so dass «wir eine starke nationalistische Bewegung im Europaparlament bilden können».
Leipziger Volkszeitung: Am 1. Mai mit Leipziger Freiheit gegen braune Gewalt Der für den 1. Mai vom Hamburger Neonazi Christian Worch angemeldete Aufmarsch in Leipzig stößt wiederum auf den Protest eines breiten Bündnisses von Kirchen, Gewerkschaften und Organisationen. Unter dem Motto 'Leipziger Freiheit gegen braune Gewalt' sind zahlreiche Aktionen geplant. Bereits am Vorabend, am 30. April, steigt auf dem Platz vor dem Völkerschlachtdenkmal das schon traditionelle Pop-Festival 'Leipzig zeigt Courage'. Bei freiem Eintritt ab 18 Uhr können Besucher dort unter anderem Sebastian Krumbiegel & Band, Liedermacherin Bettina Wegner, die Gruppen Electra und Knorkator erleben.
Yahoo!: Weniger antisemitische und rechtsextremistische Straftaten Die Zahl rechtsextremistischer und antisemitischer Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr offenbar deutlich zurückgegangen. Bei den Gewaltdelikten verzeichneten die Sicherheitsbehörden allerdings eine leichte Steigerung, wie der «Tagesspiegel» am Wochenende berichtete. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Straftaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen 2003 von 1.594 auf 1.300 zurück. Die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Delikte sank den Angaben zufolge von 10.902 auf 10.500. Bei den antisemitischen Gewalttaten registrierten die Behörden laut «Tagesspiegel» eine Zunahme von 28 auf 35, die rechtsextremistischen Gewaltdelikte seien bei knapp 800 stabil geblieben. Die Zahl der gewaltbereiten Rechtsextremisten sei von 10.700 auf 10.000 gesunken. Nach Erkenntnissen des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin ist Judenfeindlichkeit ein weltweites und nicht auf Rechtsextremisten beschränktes Phänomen. In einem AP-Interview erklärte der Leiter des Zentrums, Wolfgang Benz, zwar gingen antisemitische Aktionen wie Friedhofschändungen und Attacken auf Personen in der Regel auf rechtsextreme Antisemiten zurück. Ein viel grösseres Feld aber sei der Alltags-Antisemitismus, der quer durch alle Gruppen gehe, sich im Alltagsgespräch äussere und für den man nicht rechtsextrem sein müsse.
MDR.DE: Rechte Szene ordnet sich neu Die rechte Szene in Thüringen bröckelt. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht 2003 hervor, den Innenminister Trautvetter (CDU) offiziell vorgestellt hat. Danach ist die Zahl organisierter Neonazis weiter zurückgegangen. Von 470 Parteigängern aus dem Jahr 2002 blieben im vergangenen Jahr nur noch 250 übrig. Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität von Rechts seien 774 Straftaten registriert worden, 139 weniger als 2002. Die Mitgliederzahl linksextremistischer Gruppierungen sei konstant geblieben. Nach Einschätzung von Trautvetter hat es für die freiheitliche Grundordnung und ihre demokratischen Institutionen keine ernsthafte Gefährdung gegeben. Neuordnung der Szene befürchtet Bereits 2002 warnten die Verfassungsschützer vor einer Neuordnung der rechten Szene. Auch diesmal hatte Verfassungschef Sippel dieses Phänomen im Blick. Seinen Angaben zufolge hätten in jüngster Zeit Personen aus dem rechten Spektrum Immobilien gekauft und als Schulungsobjekte genutzt. Auf diese unerfreuliche Entwicklung müsse man sich einstellen. Denn diese Zentren stünden den verschiedensten rechten Kräften offen und böten ihnen einen Anlaufpunkt. Als Beispiele nannte er den seit vielen Jahren in der deutschen Neonazi-Szene bekannten Führer der 'Kameradschaft Northeim', Heise, der im thüringischen Eichsfeld ein Haus gekauft hat, um dort wöchentlich 'Kameradschaftsabende' mit 15 bis 20 Teilnehmern zu veranstalten. Weiterhin zählte er die als 'braunes Haus' bekannt gewordene Gaststätte in Jena-Lobeda auf, in der die NPD bereits einen Landesparteitag abgehalten hat.
Neonazi, aber kein Terrorist - sueddeutsche.de War Martin Wiese, einer der aktivsten Neonazis in München, tatsächlich in der Lage, einen Anschlag auf das neue Jüdische Zentrum am Sankt-Jakobs-Platz zu verüben? Hätten seine Helfershelfer, vor allem eine 16-Jährige, wirklich einen Selbstmord-Anschlag auf dem Marienplatz unternehmen können? Oder war vieles dazu öffentlich Verkündete letztlich nur Panikmache? „Vielleicht“, sagt ein führender Kriminaler bei der Münchner Polizei. Mit dem Sprengmaterial, das sich die Rechtsradikalen offenbar in Polen besorgten, „hätten sie allenfalls Sachschaden auf der Baustelle in der Innenstadt anrichten können. Uns stellt es sich jedenfalls so dar, dass die Gruppe schon aufgrund ihrer mangelnden Kenntnis um das Sprengmaterial lediglich etwas hätte kaputt machen können. siehe auch Zweifel an Anschlagsplänen der «Kameradschaft Süd»
NETZEITUNG: Mädchen wollte sich in München in die Luft sprengen Eine 16-Jährige soll in Polizeiverhören zugegeben haben, dass sie sich auf dem Marienplatz in München in die Luft sprengen wollte. Die Frau gehört der Neonazi-Szene an. Die 16-jährige Inhaftierte Monika S. aus Baldham bei München hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Focus» in zwei polizeilichen Vernehmungen gestanden, dass sie sich auf dem Marienplatz in München in die Luft sprengen wollte. Diesen Vorschlag habe sie zumindest der Neonazi-Gruppe um Martin Wiese gemacht, der sie angehörte. Siehe dazu auch: Sie plante die Wahnsinns-Tat. Anschlag am Marienplatz; Neonazis bereit zu Selbstmordattentat. 18-Jährige berichtet von angeblichen Plänen; Neonazi-Pläne: Selbstmordattentat auf Münchner Marienplatz

Freitag, April 23, 2004

Jungle World 18/2004: Das Neonazigericht Mit harten Strafen rechnen die mutmaßlichen Mitglieder der Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) in ihrem Prozess nicht Mit der Frage an den Vizepräsidenten des sächsischen Verfassungsschutzes, Joachim Tüshaus, wie viel denn die Information wert wäre, dass eine Synagoge in die Luft gesprengt werden soll, sorgte der Verteidiger Günther Herzogenrath-Amelung für Heiterkeit bei den Angeklagten. Das war am bisher letzten Prozesstag. Wenn am 28. April nach vierwöchiger Pause die dritte Verhandlung gegen die Neonazigruppierung Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) vor dem Dresdner Landgericht weitergeht, wird wohl auf der Anklagebank erneut Gelassenheit demonstriert. Seit März läuft der Prozess, in dem sechs Männern im Alter von 21 bis 27 Jahren die Mitgliedschaft in der SSS oder ihren Aufbauorganisationen (AO) vorgeworfen wird. Neben Herzogenrath-Amelung, der schon den SS-Mann Erich Priebke beriet und das Vorstandsmitglied der NPD Jens Pühse verteidigte, ist Olaf Klemke der aktivste der zwölf Anwälte. Er war unter anderem Verteidiger im Gubener Hetzjagdprozess. Im aktuellen Prozess überzieht er das Gericht mit Erklärungen und Befangenheitsanträgen. Die Angeklagten nehmen den Prozess locker, in den Pausen lachen sie oder plaudern angeregt, blättern in Zeitungen oder Tattoomagazinen. Sie rechnen wohl mit ähnlich milden Strafen wie in den vorangegangenen SSS-Verfahren. Die gingen im vergangenen Jahr mit der Einstufung der Neonazigruppe als kriminelle Vereinigung und mit Bewährungsstrafen für 18 ihrer Mitglieder zu Ende. Mitglieder der 1996 gegründeten SSS begingen bis zum Verbot durch den sächsischen Innenminister im Jahr 2001 Straftaten wie Landfriedensbruch, schwere Körperverletzung, Volksverhetzung, Nötigung und Benutzung verfassungsfeindlicher Symbole. Das Potenzial der Gruppierung schätzte der Verfassungsschutz auf mehrere hundert Personen. Anders als in den früheren Verfahren wollen die Angeklagten diesmal keinerlei Geständnisse machen. Bis Juli wird das langwierige Verfahren, in dem auch verurteilte SSS-Mitglieder als Zeugen auftreten, mindestens noch dauern. Sie haben zwar als Verurteilte kein Recht, ihre Aussage zu verweigern, können sich aber auf Erinnerungslücken berufen.
OTZ : Rechte mobilisieren im Netz für Pfingsttreffen in Saalfeld Stadtrat gegen 'Thüringentag der nationalen Jugend' auf dem Markt Auf einer Sonderseite im Internet mobilisieren rechte Organisationen derzeit für den '3. Thüringentag der nationalen Jugend', der am Pfingstsonnabend in Saalfeld stattfinden soll. 'Wie bereits in den vergangenen Jahren in Jena und Gotha, soll auch in Saalfeld durch eine große und vielfältige Veranstaltung gezeigt werden, dass in Thüringen eine starke nationale Jugendbewegung existiert', heißt es in dem Aufruf. Nach fast sechs Jahren komme man erstmals wieder nach Saalfeld, wo man am 29. Mai ein 'Zeichen der Entschlossenheit und Stärke setzen' will, wie es im Internet heißt. Ihr Kommen zugesagt haben den Informationen zufolge zehn rechte Parteien, Organisationen und Vereine, die solch wohlklingende Namen haben wie Nationaler Widerstand Weimar oder Mädelring Thüringen. Vier Redner und ein Moderator, der zugleich Anmelder der Kundgebung ist, werden aufgeführt.
IDGR - Aktuelle Nachrichten: 'Revisionisten'-Konferenz in Sacramento vor dem Aus Die für das Wochende 24.-25. April geplante Konferenz von Holocaustleugnern in Sacramento (Kalifornien) steht vor dem Aus. Nachdem der Inhaber der angemieteten Räume von den tatsächlichen Hintergründen der Veranstaltung erfahren hatte, hob er umgehend den Mietvertrag auf und erklärte, die Veranstalter würden auf keinen Fall seine Räume benutzen können. Die Veranstalter, vor allem der in Österreich geborene und in Sacramento ansässige Walter Mueller, hatten den Veranstaltungsort ihrer seit langem angekündigten Konferenz offenbar aus gutem Grund geheim gehalten. Die Tageszeitung 'Sacramento Bee' berichtete jedoch am 15. April, dass die Konferenz in dem Gebäude des 'Sacramento Turn Verein' stattfinden solle, eines seit 1854 bestehenden Kultur- und Sportvereins von deutsch- und österreichisch-stämmigen Amerikanern. Erst durch den Zeitungsbericht und durch Anfragen von Journalisten sowohl aus den USA als auch Deutschland erfuhr der 'Sacramento Turn Verein' von den wahren Absichten der Veranstalter, die sich dem Verein Monate vorher als 'Kulturrat' europäischer Amerikaner vorgestellt hatten. Der Verein handelte umgehend und widerrief den Mietvertrag. 'Wir sind erleichtert, dass wir noch zeitig genug handeln konnten, um diesen unsäglichen Versuch zu verhindern, unsere Räume als Hass-Plattform zu benutzen', teilte der Verein heute in einer Pressemitteilung mit. 'Hass und historischer 'Revisionismus' haben keinen Platz in unserer Stadt, unserem Staat und unserem Land', heißt es dort weiter.
TAGBLATT.ch: Wotan ergreift das Wort Der Holocaust-Leugner Bernhard Schaub aus Kreuzlingen betätigt sich als Redner an rechtsextremen Veranstaltungen Der Ex-Lehrer Bernhard Schaub kämpft für ein weisses Europa. Am 1. Mai erwarten ihn deutsche Neonazis als Gastredner in Leipzig. Thomas Wunderlin Mit der Forderung «Deutsch bleibt das Land!» mobilisieren Rechtsextreme für eine 1.-Mai-Demonstration in Leipzig. Als einer von mehreren Gastrednern soll der Schweizer Bernhard Schaub das Wort ergreifen. Das Motto der Veranstaltung lautet «Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Und wer schaut zu? Die CDU». Ebenso bekämpft Schaub die herrschenden Parteien. «Wer genug hat von Systemparteien und pseudonationalen Rattenfängern, der schliesse sich uns an», heisst es auf der Website der Napo, der von Schaub gegründeten Nationalen Ausserparlamentarischen Opposition der Schweiz. Eines der Napo- Ziele: «ein weisses Europa». Da der blonde, blauäugige Schaub amerikanischen Kultureinfluss ablehnt, heisst der Napo-Webmaster «Weltnetzmeister». Die Napo ist ebenso unter einer Kreuzlinger Postfachadresse erreichbar wie Schaubs Eigenverlag WotansWort. Darin erscheinen Schaubs Schriften unter den Titeln «Reich Europa», «Volksstaat der Zukunft» und «Schweizer Geschichte». WotansWort publiziert auch «Europa im Lebenskampf», als deren Herausgeber die «Reichsstudentenführung» bezeichnet wird. Gemäss der Verlagswerbung geht es um das Frontkämpfertreffen in Dresden 1942. Vor der Napo gehörte Schaub zur Pnos, der Partei national orientierter Schweizer. Im Pnos-Blatt «Zeitgeist» bezeichnete er sich 2002 als Vertreter des Bundesvorstands. Wie aus der «Zeitgeist»-Ausgabe vom November 2003 zu schliessen ist, hat er inzwischen in der Pnos nicht mehr viel zu sagen. Sein Name taucht nur noch in einem Inserat seines WotansWort-Verlags auf.
Warsaw Business Journal Online: Fascist skinhead magazine editor steps down as Self-defense Euro candidate From Poland Mateusz Piskorski has stepped down as a Samoobrona (Self-defense) candidate for the European Parliament after being exposed as a fascist by Gazeta Wyborcza on Tuesday. As well as being the leader of a neo-pagan group, he edited a skinhead magazine and co-operated with Volk, a fascist publishing house.
ManchesterOnline - News: Blunkett stirs up Le Pen visit storm HOME Secretary David Blunkett has refused to intervene to stop French National Front leader Jean-Marie Le Pen from visiting Greater Manchester to offer his support for the BNP. MP George Galloway, who was expelled from the Labour Party over comments made in the run-up to the Iraq war, said a visit by Le Pen would stir up racial tension. The French politician is expected to visit Manchester over the weekend to lend his support to the BNP's campaign in the forthcoming European elections. But Mr Galloway, MP for Glasgow Kelvin and now a member of Respect, the unity coalition - a political party founded in January - is demanding that Mr Blunkett use his powers to stop Le Pen's entry to Britain. siehe auch: Le Pen's BNP tour condemned
Belgiens Vlaams Blok arg in Bedrängnis - Wegen Rassismus durch ein Berufungsgericht verurteilt (International , NZZ Online, 23. 4. 2004) In Belgien hat der rechtsextreme Vlaams Blok eine empfindliche Schlappe einstecken müssen. Drei Organisationen der Partei wurden wegen Verletzung des Antirassismusgesetzes zu Geldstrafen verurteilt. Der Blok verliert damit sein Rückgrat. Um sich gegen den Todesstoss zur Wehr zu setzen, soll der Kassationshof angerufen werden. vau. Amsterdam, 22. April Zwei Monate vor den Parlamentswahlen in den drei Teilstaaten Belgiens hat ein Berufungsgericht in Gent ein wegweisendes Urteil im Fall des rechtsextremen und ausländerfeindlichen Vlaams Blok gesprochen. Darin wird die Partei als rassistische Organisation bezeichnet, die auf systematische Weise Fremdenhass säe. Drei Organisationen der Partei, die mit der Finanzierung des Blok beauftragt sind, wurden zu Geldstrafen von je 12 394 Euro 67 verurteilt
ND - Biedermann und Brandstifter - 22.04.04 Adolf Dammann, »braune Eminenz« der NPD in Niedersachsen, wirkt seit fast einem halben Jahrhundert für die rechte Sache. In Bargstedt betreibt er einen Szenetreff, wo Nazi-Konzerte und Ideologieabende stattfinden. Das Jugendzentrum in Rotenburg an der Wümme, einer Kleinstadt auf dem flachen Land zwischen Bremen und Hamburg, 30. Januar 1979. Ein Film soll gezeigt werden: »Nazis, gibt�s die noch?«. Und ob es die gibt. 20 von ihnen stürmen den Saal. Einer hält eine Rede. Er ist 39 Jahre alt, seit dem 18. Lebensjahr rechtsextrem, zunächst in der Deutschen Reichspartei, dann in der NPD. Er ist geübt in Saalschlachten; war Leiter des Referats »Aktionen« beim NPD-Nachwuchs, den Jungen Nationaldemokraten (JN). In Göttingen 1978 soll Adolf Dammann gegen Leute, die nicht seines Sinnes waren, mit einer Eisenstange vorgegangen sein. Die Polizei entfernt die Störer. Beiläufig werden deren Autos durchsucht und Waffen beschlagnahmt. Vier Tage danach marschiert die NPD auf dem Platz vor dem Rathaus von Rotenburg. »Wir lassen uns nicht einschüchtern«, erklärt Adolf Dammann anwesenden Journalisten. Derselbe Platz, ein Vierteljahrhundert später, Frühjahr 2004. Nazis gibt es immer noch. 40 von ihnen scharen sich um ein Auto. Stellen einen Info-Tisch auf, halten Plakate und Transparente hoch. NPD trägt »Nationalismus in die Schulen« Aus dem Lautsprecher bellt der 63-jährige Günter Deckert. Der ehemalige NPD-Bundesvorsitzende und wegen Holocaust-Leugnung Vorbestrafte präsentiert sich als Kandidat zur Europawahl. Seine Tiraden gegen den EU-Beitritt der Türkei gehen unter in den Buhrufen, Pfiffen und Sprechchören von 200 Gegendemonstranten. Überrascht davon, dass sich nahezu 1000 Menschen am Protestmarsch gegen die NPD beteiligen, kann die Polizei den Kundgebungsplatz nicht rechtzeitig abriegeln."
Merkur Online: Haftstrafe für Mitglied der Neonazi-Gruppe An Anschlagsplänen beteiligt In der rechtsextremistischen 'Kameradschaft Süd' gilt Karl-Heinz S. als der Mann nach Anführer Martin Wiese und dessen 'Stellvertreter' Alexander Maetzing. Der 23-jährige Maurer S., gegen den der Generalbundesanwalt derzeit wegen Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, erhielt am Donnerstag vom Landgericht München eine achtmonatige Haftstrafe wegen einer Falschaussage und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Mittwoch, April 21, 2004

NETZEITUNG: Horst Mahler erhält Berufsverbot Der rechtsextreme Jurist Horst Mahler darf vorläufig nicht mehr als Anwalt arbeiten. Ein Berliner Gericht entzog ihm die Zulassung. (...) Das Berliner Amtsgericht Tiergarten hat, wie erst jetzt durch einen Bericht des «Tagesspiegel» bekannt geworden ist, am 8. April dem rechtsextremen Anwalt Horst Mahler ein vorläufiges Berufsverbot erteilt. In seinem Beschluss bescheinigt das Gericht dem früheren RAF-Terroristen eine «menschenverachtende Handlungsweise». Mahler erkenne das Justizsystem der Bundesrepublik nicht an und stelle sich öffentlich auf den Standpunkt, «dass sämtliche Gesetze des nationalsozialistischen Gewaltregimes, wie zum Beispiel die Nürnberger Rassegesetze, weiterhin Geltung beanspruchen». Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte Anfang März das vorläufige Berufsverbot für Mahler beantragt. Siehe auch: Berufsverbot gegen NPD-Anwalt Mahler verhängt. Berliner Gericht attestiert "menschenverachtende Handlungsweise"; Rechtsextremer Anwalt Mahler mit Berufsverbot belegt. Der rechtsextreme Anwalt Horst Mahler darf vorerst nicht mehr in seinem Beruf arbeiten.
NETZEITUNG: Ex-General Günzel spricht vor Rechtsradikalen Der wegen der Hohmann-Affäre entlassene Bundeswehrgeneral Günzel tritt laut nun als Redner in rechten Kreisen auf. Er seklbst wehrt sich gegen Vorwürfe, er sei rechtsradikal. Der ehemalige Bundeswehrgeneral Reinhard Günzel unterstützt nach Informationen des «Stern» offen Rechtsextreme. Am 22. Mai wolle er eine Rede auf einer Veranstaltung der umstrittenen Wochenzeitung «Junge Freiheit» und des ihr nahe stehenden «Instituts für Staatspolitik» halten, berichtet das Magazin vorab. (...) In einem Interview mit der «Jungen Freiheit» beschwerte sich Günzel darüber, dass «Rechte» heute als Vaterlandsverräter gälten. Siehe auch: stern: Entlassener Bundeswehr-General Reinhard Günzel verkehrt jetzt offen in rechten Kreisen (Vorabveröffentlichung); Nach Rausschmiß: Ex-General offen rechtsextrem
de.internet.com - Zahl von radikal-islamistischen und Nazi-Webseiten nimmt drastisch zu 4.500 Webpräsenzen von Simon Wiesenthal Center beobachtet Die Zahl der Webseiten mit neofaschistischen oder fanatisch-religiösen Inhalten hat weiter zugenommen. Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Jahresbericht des New Yorker Zentrums für Toleranz, einer Einrichtung des Simon Wiesenthal Center, hervor. Die Organisation beobachtet seit 1996 Tausende entsprechender Webseiten. Inzwischen sind über 4.500 Webpräsenzen registriert, einige hundert mehr als im letzten Jahr. Vor allem aus dem radikal-islamistischen Spektrum seien starke Zuwächse zu verzeichnen, heißt es in dem Bericht. So entstanden mehrere Webseiten, die die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington verherrlichen und den Attentätern ein Denkmal im Netz setzen. Bezüglich der politischen Situation im Nahen Osten wird zudem eine erneute Zunahme antisemitischer Inhalte registriert, die sich mit neofaschistischer Propaganda durchmischt.
ND - Auto vor der NPD-Zentrale abgefackelt Polizei nahm Verdächtige fest/Protest gegen zentrale Neonazi-Schule Ein Kleinwagen vom Typ »Renault« ist gestern gegen zwei Uhr vor der NPD-Zentrale in der Köpenicker Seelenbinderstraße in Flammen aufgegangen. Der Pkw, der auf dem Bürgersteig geparkt war, brannte aus. Dabei wurde die Fassade des Gebäudes beschädigt. Verletzt wurde niemand. Wem das Fahrzeug gehört, blieb vorerst unklar. Nach Angaben des Polizeipräsidiums hat eine Zeugin des Vorfalls mehrere Personen flüchten sehen. Wenig später wurden drei Tatverdächtige festgenommen. Sie sind zwischen 22 und 24 Jahre alt und stammen aus Köpenick, waren der Polizei bisher allerdings nicht in ähnlichen Zusammenhängen aufgefallen. Der für Straftaten mit politischem Hintergrund zuständige Staatsschutz hat jedenfalls die Ermittlungen übernommen. (...) Tatsächlich gerät die Zentrale sowie ein zweistöckiges Gebäude im Hinterhof der Seelenbinderstraße 42 immer wieder ins Visier von Antifa- und anderen linken Gruppen unterschiedlicher Radikalität. Denn demnächst soll in dem Komplex das Bundes-Schulungszentrum der NPD fertig werden. Neben Seminarräumen finden sich auch eine Bibliothek sowie Übernachtungsmöglichkeiten für 50 bis 60 Personen. Nach Angaben der Neonazi-Partei will man demnächst hier junge Leute politisch bilden, die im Lande »eine geistige Revolution entfachen« sollen.
Merkur: Kommen Neonazis glimpflich davon? Kommen Neonazis glimpflich davon? Problem: Nachweis einer Terror-Gruppe Generalbundesanwalt Kay Nehm könnte Schwierigkeiten kriegen, den derzeit inhaftierten Mitgliedern der Münchner 'Kameradschaft Süd' die Bildung einer terroristischen Vereinigung nachzuweisen. Dies verlautet aus gut informierten juristischen Kreisen. Probleme werde vor allem ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts bereiten, das bestimmte Abhörpraktiken als verfassungswidrig einstuft. 'Das ist sicher nicht förderlich für dieses Verfahren', sagt ein Jurist. (...) Zum Verhängnis könnte werden, dass die Münchner Fahnder nach dem Sprengstoff-Fund zunächst wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelten - mit richterlich genehmigten Telefonüberwachungen und Abhören von Wohnungen. Nach dem Karlsruher Urteil vom März ist die 'akustische Überwachung von Wohnräumen' bei Strafverfolgung von Waffendelikten 'verfassungswidrig'. Fraglich ist nun, ob die entstandenen Überwachungsprotokolle bei einem Prozess überhaupt verwertbar sind."

Montag, April 19, 2004

Die Jüdische - Aktuelles: Israelkritik als neuer Antisemitismus? 'Natürlich ist die Erinnerung an den Holocaust überhaupt kein Grund, Kritik an der Palästinenser-Politik der Israelis zu unterlassen, gerade, wenn man ein Freund Israels ist. Es kommt allerdings darauf an, in welchem Geist man es tut. Wenn ich Leute sagen höre: 'Die Palästinenser sind die Juden von heute', dann ist das, bei allem Respekt vor dem Leid der Palästinenser, außerhalb jeder Proportion. Es sind eben nicht Millionen Palästinenser ihrer Rasse wegen umgebracht worden, schon gar nicht von den Israelis. Deshalb ist es unerträglich, wenn jemand sagt: 'Die Israelis benehmen sich gegenüber den Palästinensern wie die Deutschen gegenüber den Juden.' Das hat nichts mit berechtigter Kritik zu tun, das ist versteckter Antisemitismus.' (Ella Lingens, Gefangene der Angst. Ein Leben im Zeichen des Widerstandes)
junge welt vom 17.04.2004: Deutscher Stolz Vorwärts zum Endsieg: Die Bundeswehr pflegt ihre Tradition im Sinne des Reichsmarschalls Göring Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring muß über prophetische Gaben verfügt haben. Erhob er doch in seinem Tagesbefehl vom 24. November 1941 den bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Fliegerobersten Werner Mölders in den Rang der Unsterblichkeit und sagte voraus, Mölders werde »in der Luftwaffe wie in der Geschichte des deutschen Volkes bis in alle Ewigkeit fortleben«. Sein »Andenken«, so Göring »soll uns stolze Tradition und stets Vorbild höchster militärischer Tugend sein«. Im bayerischen Neunberg gilt Görings Tagesbefehl auch im Jahre 2004. Das dort stationierte Luftwaffengeschwader 74, eine im Auslandseinsatz erprobte Eliteeinheit, kündet Tag für Tag von der Weitsichtigkeit der Nazis, für die Mölders der Vorzeigeheld schlechthin war und der von Hitler die höchste aller damaligen Auszeichnungen, das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, erhalten hatte. Das Geschwader trägt seit 1973 (wie auch ein Zerstörer der Marine und eine Bundeswehrkaserne) den Namen des »unvergeßlichen Helden« Werner Mölders. Eine moderne Angelegenheit, war doch der Namenspatron in vielen Auslandeinsätzen erprobt: In Spanien beispielsweise in den Reihen der »Legion Condor«, die dem faschistischen Franco-Regime zum Sieg über das republikanische Spanien verholfen hatte. Der Überfall auf Frankreich versetzte ihn in helle Begeisterung. »Die schrecklichen Bilder der französischen Flüchtlingsströme geben uns doch das Hochgefühl unerhörter Überlegenheit«, ist in seinem Kriegstagebuch zu lesen. In selbigem hatte er in den Tagen des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion festgehalten: »Ein gewaltiger Krieg ist im Gange und ich bin stolz darauf, mit meinen Geschwader im Schwerpunkt der Kampfhandlungen eingesetzt zu sein.«
Russia: the rising tide of hatred - [Sunday Herald] Special Report: Russia's Killer Fascist Gangs Amid the crushing poverty, brutal forces have emerged and grown in the former Soviet Union: neo-Nazi skinhead gangs who’ll kill even young children in the name of race … and for kicks Hurshida Sultanova was just nine years old when she met her death at the hands of Russian skinheads. Out walking with her father and 11-year-old cousin in St Petersburg, Russia’s second city, the little girl was attacked by a group of about 10 “skins”, their faces concealed by scarves. The trio – originally from the former Soviet republic of Tajikistan – attracted the young men’s attention for one reason only: their dark skin. They were set upon in a city courtyard with a brutality that is becoming more and more common in Russia. First came the racial abuse, then the beating with chains. Finally the knives came out and the skins fell upon Hurshida. She was stabbed 11 times and died in front of her father, her young blood soaking into the February snow. The Russian authorities would have you believe such incidents are rare, but they are not. Russia, the country that helped defeat fascism and Hitler, is becoming a crucible of anti-foreigner hate. It is fed by crushing poverty, a lingering sense of humiliation following the collapse of the Soviet Union and by Russia’s bloody conflict in Chechnya. This month has been relatively quiet by Russian standards – so far. A Chinese student in Moscow was beaten unconscious with baseball bats by two men who stole his watch and mobile phone. Then there was the market rampage in Volgograd, the city formerly known as Stalingrad and the place Hitler met his match. At least 60 masked young men, armed with metal bars and chains, rampaged through the city’s central clothes market, which is staffed largely by non-whites from the Caucasus and Central Asia. The attackers wreaked havoc for about an hour, smashing stalls and beating traders. They left one market trader dead and 20 injured.
Leipziger Volkszeitung: Stars rocken gegen Dumpf Grund zum Ausruhen gibt es nicht 'Die Bedrohung bleibt, und wir müssen uns der Gefahr immer wieder stellen', betont Wolfgang Tiefensee. Am 30. April steigt vor dem Völkerschlachtdenkmal erneut das Popfestival 'Leipzig. Courage zeigen' als musikalisches Zeichen gegen Gewalt, Rassismus und Extremismus, und der OBM lässt es sich nicht nehmen, als Schirmherr erneut für das Großereignis zu trommeln. Jedes Jahr kamen 15.000 Menschen zu den Konzerten am steinernen Koloss von Stötteritz, der mit seinen heroischen überdimensionalen Kriegerfiguren zum unheiligen Mekka für Rechtsextreme geworden ist. Am Abend vor dem 1. Mai, an dem Neonazis erneut aufmarschieren wollen, machen Stars der Musikszene Stimmung gegen Dumpf: Bettina Wegener, Electra, Sebastian Krumbiegel & The East West Connection, Knorkator, Subway To Sally und zwei Geheimtipps: Propaganja, Gewinner des letztjährigen Courage-Nachwuchsfestivals, und die Sieger diesen Jahres, die am 24. April beim Finale im Anker gekrönt werden.
Oberhessische Presse: Gladenbacher versprerrten Neonazis den Weg Hinter einer Polizeiblockade beschimpfen wutentbrannte Neonazis die Gladenbacher Gegendemonstranten, die den Weg zum Markplatz versperrt hatten. Die richterliche Erlaubnis für eine Kundgebung auf dem Markplatz hat den etwa 400 Neonazis nichts genutzt. Die Gladenbacher ließen die Rechtsextremen nicht durch. von Carina Becker und Hartmut Berge Die Gladenbacher kamen den etwa 400 Neonazis, die am Samstagnachmittag in der Stadt demonstrierten, zuvor. Bereits um 10.30 Uhr begannen sie mit ihren Aktionen gegen die Aufmärsche der Rechtsradikalen, die die Kleinstadt am Wochenende bereits zum dritten Mal heimsuchten. ... Ab 15 Uhr formierten sich etwa 400 Rechtsradikale in der Industriestraße. Hunderte von Polizisten kesselten den Zug ein. Die Radikalen marschierten durch das Industriegebiet, die Wilhelmstraße und Kreuzstraße, an deren Ende sie auf eine Polizeiblockade stießen. Dahinter hatten sich mehr als 100 Gladenbacher Bürger und Freunde aus benachbarten Dörfern und Städten versammelt, um den Neonazis den Weg zum Markplatz zu versperren. Die Radikalen mussten ihre Kundgebung auf der Kreuzung abhalten. Siehe auch: Riesiges Polizeiaufgebot hält Demonstranten auseinander
BerlinOnline: Neonazis spielten im Wald Krieg Polizei beendete paramilitärische Übungen Der Berliner Polizei ist ein Schlag gegen organisierte Neonazis gelungen. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) nahm gestern gegen drei Uhr in einem Wald bei Finowfurt (Barnim) fünf Männer fest, die sich zu Wehrsportübungen getroffen haben sollen. Laut Polizei legten sie stabsmäßig Unterstände und Lagerfeuer an und bauten Zelte auf. 'Die Intention der Leute ging über pures Trinken und Zusammensitzen am Feuer hinaus', sagte der stellvertretende Staatsschutz-Leiter, Klaus Gäth gestern. In paramilitärischer Manier hätten sie unter anderem Belastungsmärsche mit Gepäck absolviert. Die Festgenommenen sind zwischen 26 und 48 Jahre alt, stammen aus Weißensee, Pankow und Brandenburg und nannten sich 'Kameradschaft Nordland'. Gleichzeitig gehören einige der Festgenommenen zum Umfeld der 'Ariogermanischen Kampfgemeinschaft Vandalen', einem Rocker-Club aus dem Ostteil Berlins. Siehe auch: "Sturz des Systems" beabsichtigt?. (...) Zudem wurden bei Durchsuchungen in 15 Häusern Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Hieb-, Stich- und Gaswaffen und Sprengstoff beschlagnahmt, wie die Berliner Polizei mitteilte.(...)

Freitag, April 16, 2004

Nürnberger Zeitung: Der Neo-Nazi beleidigte sogar die Anklägerin Justiz erließ einen 47-seitigen Haftbefehl wegen Volksverhetzung und verfassungsfeindlicher Delikte Der aus Zirndorf stammende Rechtsradikale Gerhard Ittner sitzt seit letztem Donnerstag in Untersuchungshaft. Das bestätigte gestern die Justizpressestelle. Der 45-Jährige wurde nach weiteren Fällen der Volksverhetzung und anderer verfassungsfeindlicher Delikte in seiner Wohnung festgenommen. Als Haftgrund des vom Amtsgericht erlassenen 47-seitigen Haftbefehls nannte die Justiz Fluchtgefahr. Es sei davon auszugehen, dass Ittner „angesichts der Vielzahl der Tatvorwürfe und seines jeweiligen strafbaren Nachtatverhaltens im Februar und März 2004 eine erhebliche Freiheitsstrafe zu erwarten hat.“ Der als querulatorisch geltende Neo-Nazi hat inzwischen Haftbeschwerde eingereicht. Wie berichtet, muss sich Gerhard Ittner gemeinsam mit einem 20-jährigen Mittäter ab dem 14. Juni 2004 wegen zahlreicher länger zurückliegender Fälle der Volksverhetzung vor der Staatsschutzkammer des Landgerichts verantworten. Die neuen Vorwürfe, deretwegen er jetzt in U-Haft sitzt, umfassen Straftaten, die er einerseits im Internet, andererseits als verantwortlicher Leiter der Kundgebung vom 6. September 2003 auf dem Max-Morlock-Platz verübt haben soll. Um diese Veranstaltung hatte es seinerzeit ein gerichtliches Tauziehen gegeben. Das Bundesverfassungsgericht gab zu guter Letzt sein Placet zu der Neo-Nazi-Demonstration, wenn auch unter bestimmten Auflagen.
Kriegsverbrechen in Vietnam: Apocalypse Now Die Männer der Tiger Force mähten wehrlose Bauern nieder, schnitten ihren Opfern die Ohren ab und enthaupteten Babys: Monatelang recherchierten Journalisten der amerikanischen Lokalzeitung 'Toledo Blade' die blutige Spur der US-Eliteeinheit im Vietnam-Krieg. SPIEGEL ONLINE hat den Report übersetzt, der jetzt mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.
Terrorismus: Bin Ladens Oklahoma-Connection Eine alte Theorie bekommt wieder Aufwind: War al-Qaida in den Bombenanschlag von Oklahoma City 1995 verwickelt? Bisher galt das Attentat als das alleinige Werk zweier rechter US-Waffennarren. Doch jetzt gibt es neue Zweifel an dieser offiziellen Version. Sie nennen sie die 'Königin des Südens'. Cebu City, die älteste Stadt der Philippinen, ist heute nicht nur Universitätssitz und Wirtschaftszentrum, sondern auch eine der beliebtesten Touristenattraktionen des Inselstaates. Jedes Jahr strömen Millionen Besucher nach Cebu, um die Tempel, Strände und feinen Golfplätze am Pazifik zu genießen. In der letzten Novemberwoche 1994 befanden sich darunter auch ein Amerikaner und ein Exil-Iraker. Der Amerikaner besuchte seine Ehefrau, eine philippinische 'Katalogbraut'. Der Exil-Iraker traf sich mit alten Freunden in Cebu. Beide Männer wurden gleichzeitig an Cebus Southwestern University gesichtet, wo sowohl die Gattin des Amerikaners als auch die Freunde des Irakers studierten. Beide Männer hatten ihre Visa in derselben Woche beantragt. Beide Männer buchten denselben Rückflug nach Los Angeles, Northwest Airlines Flug 30. Und hier wird die Geschichte spannend. Der Amerikaner war Terry Nichols, der sich fünf Monate später in die Geschichte einschrieb, als Komplize beim Bombenanschlag von Oklahoma City, einer angeblichen Einzelaktion zweier rechtsextremer US-Waffennarren. Der Exil-Iraker war Ramsi Ahmed Jussuf, der Drahtzieher des ersten Attentats auf das World Trade Center von 1993 - ein islamischer Fundamentalist und Bombenbauer unter Obhut des Qaida-Gründers Osama Bin Laden.
de.indymedia.org: Angriff auf Bund der Vertriebenen Am Osterwochenende wurde bei der Zentrale des Bundes der Vertriebenen in Bonn eingebrochen, Akten gestohlen und die Büros beschädigt. Abgriff auf Zentrale des Bund der Vertriebenen in Bonn Am 12. April 2004 meldete der Bonner Generalanzeiger, dass Unbekannte irgendwann zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag in die Geschäftsstelle des Bundesverbandes der Vertriebenen in Bonn - Bad Godesberg (Plittersdorf) eingebrochen waren. Mehrere Waschbecken seien zerschlagen und die Wasserhähne aufgedreht worden, so dass das Wasser auf den Boden lief. Dadurch seien erhebliche Wasserschäden entstanden, die dann von SpaziergängerInnen entdeckt wurden. Diese riefen dann die Polizei, die feststellte, dass ausserdem Akten gestohlen worden seien. Der Polizeiliche Staatsschutz übernahm die Ermittlungen. Die Zeitung verbreitete ausserdem Vermutungen, dass ein möglicher Hintergrund für den Einbruch die Repressionen gegen die Demonstration am 9. November 2003 in Frankfurt/Main seien. Die Vorsitzende des Vertriebenenbundes und Frankfurter Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach (CDU) wurde anlässlich der Antifa-Demo gegen den Bund der Vertriebenen auf einer Fotomontage gezeigt, wie sie in einer SS-Uniform mit Hakenkreuzbinde auf Gerhard Schröder sitzt. Anfang 2004 wurden in Frankfurt deshalb von der Polizei Privaträume und ein Cafe durchsucht.
junge welt vom 16.04.2004 - Da ist mehr im Bush Pentagon spielte mehrfach vor dem 11. September 2001 Terrorangriff mit entführtem Flugzeug durch »›Was wußte der Präsident, und wann wußte er es?‹ lautet die berühmte Watergate-Frage, deren öffentliche Beantwortung Richard Nixon, der alles notorisch abgestritten hatte, zu Fall brachte. Was den 11.9.2001 und die Warnungen vor einem Al-Qaida-Anschlag betrifft, lautet die Frage jetzt ›Was wußte der Präsident – und warum wollte er davon nichts wissen?‹« Mit diesen Sätzen hat Matthias Bröckers die aktuellen Vorgänge im Untersuchungsausschuß des US-Kongresses zum 11. September kommentiert – aber nur im Internet-Portal »Telepolis« und nicht in seinem früheren Hausblatt, der Tageszeitung (taz). Das Berliner Blatt und die übrige Mainstream-Presse halten Distanz zu dem Investigativjournalisten, der mittlerweile schon zwei Bücher über die Terroranschläge auf World Trade Center und Pentagon veröffentlicht hat. Die Fernsehsender Phoenix und WDR sowie der Spiegel hatten ihm gar schon die Antisemitismus-Schelle umgehängt. Die Message ist klar: Wer heute das Weiße Haus beleidigt, zündet morgen Synagogen an. Seit dem gestrigen Donnerstag ist klar, daß Bröckers zumindest in einem wichtigen Punkt recht hatte. Die Nachrichtenagentur AP meldete um 6.44 Uhr: »Wenige Monate vor den Anschlägen vom 11. September haben US-Militärexperten ein Manöver vorgeschlagen, bei dem der Absturz eines entführten Passagierflugzeuges auf das Pentagon simuliert werden sollte. Mit der Übung sollte der Generalstab im April 2001 auf einen etwaigen Ausfall des Operationszentrums im US-Verteidigungsministerium vorbereitet werden, wie ein Sprecher des Pentagon am Mittwoch (Ortszeit) bestätigte.«
junge welt vom 15.04.2004 - Rassisten und Faschisten Überführte Verbrecher aus den Diktaturen Südafrikas und Chiles kämpfen im Irak als Söldner für die USA Ehemalige Angehörige der chilenischen Armee, die für US-Söldnerfirmen in Irak tätig sind, gelten als potentielles Ziel militanter Widerstandskämpfer. Dies verlautet aus den Kreisen, die für die Ermordung von vier Angehörigen eines der »US-Sicherheitsunternehmen« in Falludscha Ende März verantwortlich sind. Die vier US-Amerikaner, deren Leichen von einer wütenden Menschenmenge durch die Straßen geschleift wurden, arbeiteten für die US-Söldnertruppe Blackwater, die den US-amerikanischen Besatzern im Irak zur Seite steht. Und eben für Blackwater sind auch 122 ehemalige chilenische Militärangehörige tätig. Ihre Präsenz im besetzten Zweistromland stößt jedoch auf Verärgerung bei der chilenischen Regierung, die sich als nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat gegen den Irak-Einsatz ausgesprochen hatte. Die chilenischen Sicherheitskräfte wurden im vergangenen Oktober über Annoncen durch lokale Vertreter von Blackwater in Chile angeheuert. Presseberichten zufolge arbeiten sie direkt oder indirekt für den amerikanischen Geheimdienst CIA. Bei den 122 Söldnern handelt es sich um ehemalige Soldaten, die im Zuge einer politischen Säuberungskampagne nach dem Ende der faschistischen Gewaltherrschaft von General Augusto Pinochet (1973–90) aus dem aktiven Dienst entfernt worden waren. Insgesamt wurden seit Beginn der Irak-Invasion 15 000 Söldnern eingesetzt. Blackwater, mit Sitz im US-Bundesstaat North Carolina, ist eines von 25 privaten Sicherheitsunternehmen, die von den lukrativen Verträgen mit der führenden Besatzungsmacht profitieren. Für diesen Posten geben die USA jeden Monat durchschnittlich vier Milliarden US-Dollar aus. Die Firma wurde von ehemaligen Marines und »Green Berets«, einer Spezialeinheit der US-Armee, gegründet und hat aktuell rund 3 000 Mann in Irak stationiert. Rund 18 000 Dollar für einen sechsmonatigen Einsatz versprach die Anzeige der US-Firma, die im Oktober von der sogenannten »Grupo Téctico«, der lokalen Vertretung von Blackwater, in der chilenischen Tageszeitung El Mercurio erschien. Gesucht wurden ehemalige Militärangehörige mit Englischkenntnissen. Es meldeten sich mehr als 400 chilenische Marines und ehemalige Angehörige der »Black Berets« – eine Sondereinheit der chilenischen Armee, die in den letzten Jahren, zum Teil aufgrund ihrer politischen Vergangenheit während der Diktatur von Augusto Pinochet, in den Ruhestand versetzt worden waren. Dem Leiter des chilenischen Rekrutierungsbüros, José Miguel Pizarro, wiederum werden Kontakte zum US-Geheimdienst CIA nachgesagt. Eine Vorauswahl an Söldnern fand in San Bernardo, südlich der Hauptstadt Santiago, statt – zum Ärger des chilenischen Verteidigungsministeriums, das Ermittlungen zu einer möglichen Umgehung des chilenischen Kriegswaffenkontrollgesetzes aufnahm. Die 122 verbliebenen Soldaten wurden später in das Blackwater-Trainingscamp nach North Carolina (USA) und dann über Kuwait nach Irak entsandt.
junge welt vom 15.04.2004: Symbol des Widerstandes Gegen die Todesstrafe, für Freiheit: Weltweite Aktivitäten zum Geburtstag von Mumia Abu-Jamal Am 24. April wird der Gefangene mit der Nummer AM 8335 im Todestrakt des US-Hochsicherheitsgefängnisses von Waynesburg, Pennsylvania, seinen 50. Geburtstag begehen: Mumia Abu-Jamal, der Bürgerrechtler, Buchautor und Journalist, im vierten Jahr Kolumnist der jungen Welt, hat die vergangenen 22 Jahre unschuldig im Todestrakt verbracht. In vielen Ländern wird dieser Geburtstag ein Tag des Protestes sein. Zentrum der Aktivitäten der weltweiten Kampagne, die Abu-Jamals Freilassung und die Abschaffung der Todesstrafe fordert, wird am 24. April seine Heimatstadt Philadelphia sein. Der Aufruf zu einer zentralen Demonstration wird unterstützt von einem landesweiten Bündnis aus afroamerikanischen Organisationen, von Antikriegs- und Gewerkschaftsbewegung sowie Menschenrechtsgruppen und Kulturschaffenden. Die New Yorker Frauenbewegung organisiert Mitfahrgelegenheiten zur Demonstration nach Philadelphia, um von dort einen Tag später zum »Women’s Lives March« nach Washington DC weiterzufahren. Ein weiteres starkes Kontingent bildet »Latin@s For Mumia«, ein Bündnis der puertoricanischen Unabhängigkeitsbewegung in den USA und in Puerto Rico. Auch Delegationen aus Europa werden teilnehmen, die stärkste aus Frankreich, wo Abu-Jamal im Oktober Ehrenbürger von Paris wurde. Am 23. April wird das Philadelphia Freedom Theatre das gefeierte Theaterstück »A Love Song for Mumia« aufführen, derweil am Geburtstag selbst die Buchpremiere des neuesten Titels von Abu-Jamal ansteht. »We Want Freedom – A Life in The Party: The Story of the Black Panthers« soll im Herbst auch in deutscher Sprache vorliegen. Zu weiteren Demonstrationen und Veranstaltungen wird auch in anderen Städten der USA und Kanadas aufgerufen. In San Francisco findet vor der regionalen Demo das »First Internationalist Mumia Abu-Jamal Film Festival« statt.
Bieler Tagblatt: In Bern vor Gericht Ein früherer Rechtsradikaler muss sich seit gestern wegen eines Pistolenschusses vor einer Disco an derAarbergergasse in Bern vor Gericht verantworten. Der Mann bereut heute die Tat. Im Februar 2002 hatte der angeschuldigte 28-jährige Gründer der rechtsextremen Nationalen Partei Schweiz (NPS) im Zuge einer Pöbelei vor der Disco «Tonis the Club» an der Berner Aarbergergasse eine Pistole auf einen Disco-Besucher und dessen Begleiter gerichtet. Er gab einen Schuss ab, der nahe der beiden einschlug. Vor dem Kreisgericht Bern-Laupen bekannte der 28-Jährige gestern, er habe damals politisch «völlig verkehrt gedacht», was ihm «Morddrohungen von Linksextremen» auf dem Internet eingebracht habe. Aus Angst habe er sich einen Revolver angeschafft - mangels Waffenschein auf illegalem Weg. Ausserdem habe er es für «cool» gehalten, mit einer Waffe herumzugehen.
presseportal.at: Antirassismus-Seminar für Exekutivbeamte in Mauthausen Strasser: 'Exekutivbeamte sind gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit besonders sensibilisiert.' 20 Exekutivbedienstete besuchten gestern und heute im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein ADL-Seminar im Rahmen des Programms 'A world of difference'. Bei diesen Lehrveranstaltungen lernen Polizisten und Gendarmen verstärkt Verantwortung zu entwickeln für das Engagement gegen Vorurteile, Diskriminierung und jede Art von institutioneller Unterdrückung. 120 derartige Seminare für die Exekutive haben bisher stattgefunden; für heuer sind 40 Veranstaltungen geplant, zehn davon in der Gedenkstätte Mauthausen.
Eine Ansammlung antijüdischer Klischees Die Bundeszentrale für politische Bildung zog den April-Band ihres 'Deutschland-Archivs' zurück Was hat Antisemitismus zu tun mit Paragraph 218 des Strafgesetzbuches, was deutscher Nationalstolz mit der Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik im Kalten Krieg? Richtig: gar nichts. Dennoch bringt Konrad Löw, emeritierter Politologe der Universität Bayreuth, diese Reizthemen und weitere vermeintlich 'unbequeme Wahrheiten' in einem Aufsatz in der April-Nummer der Zeitschrift 'Deutschland-Archiv' in Verbindung. Daraufhin hat die Bundeszentrale für politische Bildung das Heft kurz vor Ostern zurückgezogen und sich 'aufs Schärfste' von Löws Text distanziert. Ein Skandal? Ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit? Schon hebt Geraune an, bestimmte 'Tatsachen' dürfe 'man' eben hier zu Lande nicht publizieren, weil 'man' sofort vom ('man' sagt es nicht, meint es aber: 'jüdischen') 'Meinungskartell' in die 'rechtsextreme Ecke' gestellt werde. Doch bevor lamentiert wird, sollte 'man' den strittigen Text lesen. Denn was Konrad Löw unter dem Titel 'Deutsche Identität in Verfassung und Geschichte' auf zehn Seiten darbietet, ist ziemlich kruder Unsinn. So krude, dass er aus Gründen des Selbstschutzes hätte hoffen müssen, die Redaktion des 'Deutschland-Archivs' werde den Abdruck ablehnen. Leider hat sie es nicht getan.
Deutschland: Urteil gegen Hamburger Anwalt wegen Volksverhetzung bestätigt Gericht weist Revision zurück - Sechsjähriger Rechtsstreit um Auschwitz-Lüge beendet Ein Hamburger Anwalt ist am Mittwoch vom Bundesgerichtshof (BGH) rechtskräftig wegen Volksverhetzung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener verurteilt worden. Der in Leipzig ansässige 5. Strafsenat des BGH wies die Revision des Anwalts Jürgen R. [Jürgen Rieger; dok] gegen ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Hamburg am Donnerstag zurück, wie der BGH in Karlsruhe mitteilte. Das Bundesgericht zog damit einen Schlussstrich unter einen sechsjährigen Rechtsstreit. Der Anwalt war zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er im Frühjahr 1997 bei der Verteidigung des wegen Volksverhetzung angeklagten damaligen NPD-Bundesvorsitzenden Günther Deckert in Beweisanträgen behauptet hatte, die Konzentrationslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau seien keine Vernichtungslager gewesen, in denen Menschen durch Giftgas getötet worden seien. Zum Urteil gegen den Rechts-Anwalt Jürgen Rieger siehe auch: Presseerklärung BGH
sz-online: NPD-Mitglieder räumen das Feld Mit einer friedlichen Demonstration setzen über 100 Pirnaer erneut ein Zeichen gegen Rechts Mit ihrem stummen Protest gegen Rechtsextremismus haben Demonstranten in Pirna gestern erreicht, dass NPD-Mitglieder ihren Info-Stand im Zentrum abbauen und den Markt verlassen. Weit über 100 Pirnaer haben gestern auf dem Marktplatz demonstriert und damit erneut erfolgreich ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Unter dem Motto „Wir zeigen Neonazis die kalte Schulter“ protestierten sie vor einem Werbestand der Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD) und enthüllten dabei einen Schriftzug mit dem Motto. Damit wollten die Demonstranten die Einwohner dazu aufrufen, zu verhindern, dass rechtsextremes Gedankengut in die Stadt und Kommunalpolitik einzieht. Der stumme Protest, initiiert von Rathaus, Stadtrat und Aktion Zivilcourage, veranlasste die NPD-Mitglieder, ihr Werbematerial einzupacken und den Markt zu verlassen. Die Organisatoren werteten die spontane Aktion als großen Erfolg im Kampf gegen Rechtsextremismus. „Der Protest hat sich gelohnt. Mit dem Abzug der NPD-Leute haben wir unser Ziel erreicht“, sagte Bernd Martin, Leiter des Büros von Pirnas Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU). Zugleich kündigte er an, man werde in diesen Angelegenheiten keine Ruhe geben. Stadtoberhaupt Ulbig hatte sich bereits im Vorfeld des Protests unnachgiebig gezeigt. „Wir rufen alle Pirnaer auf, dem Rechtsextremismus eine Abfuhr zu erteilen und gemeinsam mit uns das Vorurteil, unsere Stadt sei ein Hochburg von Neonazis, ein für alle Mal auszuräumen“, appellierte er an die Einwohner.
Freie Presse Online: «Leipzig zeigt Courage» zum 1. Mai Auf dem Platz vor dem Völkerschlachtdenkmal steigt am 30. April das jährliche Pop-Festival «Leipzig zeigt Courage». Um 18.00 Uhr eröffnet Liedermacherin Bettina Wegener das Freiluft-Konzert, wie die Veranstalter am Donnerstag in Leipzig mitteilten. Es folgen Bands wie die Dresdner Kulttruppe Electra, «die meiste Band der Welt» Knorkator, Sebastian Krumbiegel & The East West Connection und die Folk-Combo Subway to Sally.
NÖN: Nazi-Zeitung regt auf BRISANTER FUND / Auf Ruinen-Grundstück wurde Nazi-Blatt gefunden. Anrainer in Sorge. Grüne glauben nicht an Rechtsextremen-Versteck. Die abgebrannte Ruine an der Kreuzung Stolpeckgasse/Hölzlgasse kommt nicht aus den Schlagzeilen. Jetzt wurde den Grünen ein Propaganda-Blatt des Dritten Reiches zugespielt. Anrainer hatten die angebrannte Zeitung auf dem verlassenen Grundstück entdeckt. Sie glauben an ein Neonazi-Versteck. Die Grünen wiederum rechnen eher mit einem Jugend-Streich. Wie die NÖN berichtete, wurde das verwaiste Gebäude in der Stolpeckgasse immer wieder von Unbekannten - vermutlich Jugendlichen - belagert. Mehrmals warfen sie Sperrmüll in den angrenzenden Kierlingbach. Zwei Mal wurde die ehemalige Zimmerei und das benachbarte Wohnhaus ein Raub der Flammen. Die Gendarmerie geht von Brandstiftung aus. Vor wenigen Tagen machten Anrainer (Name der Redaktion bekannt) eine brisante Entdeckung. Sie fanden auf dem Grundstück eine angebrannte Propaganda-Zeitung des Dritten Reiches. Ein Erscheinungsjahr ist nicht mehr zu erkennen. Auf Grund der Durchhalteparolen müsste das Blatt aber aus den letzten Kriegsjahren 1944 bis 1945 stammen. Die Anrainer befürchten, dass die Ruine ein Versteck von Neonazis sein könnte und spielten die verdächtige Zeitung den Grünen zu. Gemeinderätin Martina Enzmann - sie hat sich in den letzten Jahren ausführlich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt - glaubt nicht an die große Nazi-Verschwörung.
Cornell Daily Sun - NAACP Holds Meeting Political columns yield Ho Plaza rally to 'unite' students 122 Rockefeller was packed to the brim with students and two faculty members who gathered for an emergency meeting of Cornell's chapter of the NAACP at 5 p.m. yesterday. The meeting was held in response to two recent articles -- one regarding an incident which occurred after last semester's Ludacris concert appearing in the Cornell Review, and the other regarding affirmative action in the Cornell American. During the meeting, participants planned a rally to take place today at 11:30 on Ho Plaza in reaction to the recent publications. In addition, a petition was passed around requesting that both newspapers be denied funding from the Student Assembly Finance Commission.
Daily Times: OP-ED: Anti-Semitism on trial Ultimately, freedom to express one’s thoughts, however generously conceived in a democracy, must be balanced against other values, such as reputation, honour, privacy, dignity, and equality When Brazil’s Supreme Court ruled in the case of Sigfried Ellwanger — an editor, author, and notorious Nazi sympathiser — it entered the perilous field where free speech and efforts to contain racism meet. For years, Ellwanger published anti-Semitic books, such as The Protocols of the Elders of Zion, as well as books of Holocaust denial, such as his own Jewish or German Holocaust: Behind the Lie of the Century. By a vote of eight to three, the Court upheld his conviction on charges of racism. Of course, the enormity of the Holocaust ought to have eradicated anti-Semitism for all time. Shamefully, it did not. In many places, hatred of Jews thrives. Elsewhere — including Europe and the United States — anti-Semitism survives among a fringe of neo-Nazis and renegades like Ellwanger, but also, more widely, in milder forms of prejudice."
Expatica: Al-Qaeda: a model for neo-Nazis? The string of terror attacks around the world orchestrated by al-Qaeda has raised fears among German police that the nation's neo-Nazi movement might trying to learn from the tactics used by Osama bin Laden's network of loosely connected cells. Ernest Gill asks: are neo-Nazis adopting a new strategy of violence? Osama bin Laden's tactics could be a model of Germany's radical right 'For five years we have been running this snack bar and there's never been any trouble,' the 38-year-old Vietnamese immigrant says as she wraps a veal doner kebab in foil and hands it to a customer with what she hopes passes for a smile. 'But I'm terrified now, after what happened to my husband the other evening.' It was right here, at the Euro Imbiss snack bar at the corner of Rudower and Glienicker streets in Berlin, that her 40-year-old husband was attacked by neo-Nazi thugs.
sz-online: Unverfängliche Parolen Mit dem Nationalen Bündnis Dresden will in Sachsen erstmals ein rechtsextremistisches Sammelbecken ins Rathaus, der Verfassungsschutz befürchtet eine Signalwirkung Dünne Faltblättchen in Himmelblau landen dieser Tage in Hunderten Dresdner Briefkästen. Auf der Titelseite locken Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Hinten werben sechs gestandene Mannsbilder für sich, zum Teil mit Schlips, aber alle mit patriotischen Absichten. So soll es jedenfalls der Leser glauben. „Wir stehen für Dresden“, lautet die Parole. „Freiheitlich – sozial – patriotisch“ sei ihr Denken. Das „Ende von Filz und Korruption“ fordern sie unter anderem, oder auch „Arbeitsplätze für Deutsche – Nein zur EU-Osterweiterung“, „Schluss mit dem Privatisierungswahn“, „Wiederaufbau der historischen Innenstadt“ und ein „Mahnmal für die Opfer des alliierten Bombenterrors“. Parolen für den Kommunalwahlkampf, bestens geeignet, um die Lufthoheit über den Dresdner Stammtischen zu erobern. Im kleiner Gedruckten formulieren die Herren etwas deutlicher: „Asylbetrüger und kriminelle Ausländer sind schnellstens auszuweisen“, heißt es da. Oder: „Die Zulassung ausländischer Imbisse, Blumen- und Gemüsemärkte muss auf den Prüfstand.“ Außerdem dürften „fremde Gotteshäuser und abstrakte Architektur“ das Bild der Kulturstadt „nicht ... verschandeln“. Damit könnten durchaus die neue Synagoge oder Projekte des jüdischen Architekten Daniel Libeskind in Dresden gemeint sein, die den Herren offenbar ein Dorn im „volkstreuen“ Auge sind. Auf den ersten Blick sind die sechs solide wirkenden Herren vom Nationalen Bündnis Dresden (NBD) politisch gar nicht so leicht einzuordnen. Aber ihre politische Herkunft verrät: Hier will ein Sammelbecken ins Rathaus, das alle drei rechten Randparteien vertritt: NPD, Deutsche Volksunion (DVU) und die Republikaner (Rep). Die NPD spielt dabei möglicherweise die dominierende Rolle. Der sächsische Verfassungsschutz bezeichnet das Nationale Bündnis derzeit als „rechtsextremistisches, parteiübergreifendes Wahlbündnis“ und schreibt ihm bereits „überregionale Bedeutung“ zu."

Donnerstag, April 15, 2004

Rights group acted legally to acquire racist books, official says - billingsgazette.com Several accusations that the Montana Human Rights Network bought stolen books from a former member of the racist World Church of the Creator are unfounded, a law enforcement official said this week. And there's a chance that the racist group has no legal claim to the books anyway because the Southern Poverty Law Center won $1 million of the group's assets in a 1994 U.S. District Court judgment, said Heidi Beirich of the center. The books in question - some 4,100 white supremacist books worth $41,000 - were sold several months ago to the Montana Human Rights Network by a defector from the organization for $300. The defector - who was second in command of the Montana faction of The World Church of the Creator when he sold the books - left the group shortly after selling the stash.
Die Zeit 17 / 2004: Mit einer Nelke im Gewehr Vor 30 Jahren stürzte die Armee in Portugal eine der ältesten Diktaturen des Westens. Es war der Auftakt zu einer neuen Ära, die ganz Europa die Freiheit brachte Der Putsch wird zum Volksfest: Lissabon, 25. April 1974 Foto: Reuters/ullstein Das Signal zum Aufstand gibt ein leises Liebeslied. „Ich wollte wissen, wer ich bin, was ich hier tu, wer mich verlassen hat, wen ich vergessen habe“, singt Paulo de Carvalho am 24. April 1974 nachts um 22.50 Uhr in einem portugiesischen Rundfunksender, „du kamst in Blumen gekleidet, ich habe dich entblättert, du gabst dich der Liebe hin, ich gab dir nichts…“ Es ist das Zeichen für den Beginn der militärischen Operationen. Doch nicht Carvalhos Lied E depois do adeus (Nach dem Abschied) geht in die Annalen ein, sondern Grândola vila morena (Grândola, braune Stadt), der populäre Song von Zeca Afonso über das Landstädtchen hundert Kilometer südlich von Lissabon, wo die lehmigen Straßen so braun sind wie die sonnengegerbten Gesichter der Landarbeiter. Das Lied erklingt eine halbe Stunde nach Mitternacht, es ist eine verschlüsselte Botschaft: Der Aufstand hat begonnen. „In dir, oh Stadt, regiert das Volk“, heißt es in Afonsos Lied, dessen Melodie vom Geräusch im Gleichschritt marschierender Menschen untermalt wird, „Land der Brüderlichkeit, an jeder Ecke ein Freund…“ Zwei Jahre zuvor noch hat die gefürchtete Geheimpolizei die Schallplatte in allen Läden beschlagnahmen lassen. Zu deutlich tönt die politische Botschaft. Gleichheit und Brüderlichkeit sind auch einhundertfünfundachtzig Jahre nach der Französischen Revolution gefährliche Parolen in Portugal, der ältesten Diktatur Westeuropas.
Oberhessische Presse - Demonstration - Widerstand gegen Rechtsextreme wächst So wie bei ihrem ersten Erscheinen werden Rechtsradikale wieder eine Kundgebung in Gladenbach veranstalten. Archivfoto Gladenbach. Neonazis des „Aktionsbündnisses Mittelhessen“ meldeten für Samstag Kundgebungen in Marburg und Gladenbach an. von unseren Redakteuren In der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr will das „Aktionsbündnis Mittelhessen“ laut Ordnungsamt am Samstag in Marburg demonstrieren. Unabhängig davon, ob diese Kundgebung dann auch stattfindet, planen der Deutsche Gewerkschaftsbund und die PDS in Marburg ab 14 Uhr eine so genannte antifaschistische Demonstration. Der Zug soll von der Stadthalle zum Marktplatz führen. Von 14 bis 16 Uhr will das „Aktionsbündnis“ in Gladenbach demonstrieren. Im Vorfeld der dritten Kundgebung bildete sich ein Bürgerbündnis, das in den vergangenen Wochen zahlreiche Aktionen organisierte. Erfolgreich verlief eine Unterschriftenaktion, die sich gegen den erneuten Aufmarsch der Neonazis richtet. 2.300 Bürger unterzeichneten den Aufruf. Der Aufforderung des Bündnisses, die Kernstadt am Samstag nicht den Rechtsextremisten zu überlassen, sind viele Hinterländer nachgekommen: Bis gestern wurden beim Gladenbacher Ordnungsamt sechs Aktionen angemeldet.
Blick Online: Adolf Hitler muss weg Stalin und Honecker dürfen bleiben In einem Museum am Checkpoint Charlie musste eine Hitlerstatue aus Wachs entfernt werden. Man befürchtete, der Ort könnte zu einer Pilgerstätte für Neo-Nazis werden. Die umstrittene Hitlerstatue ist eine von 70 Wachsfiguren, welche die Galerie Artel seit dem Januar zeigt. Darunter befinden sich weitere umstrittene Persönlichkeiten der Weltgeschichte wie Josef Stalin und Erich Honecker.
Polizei gab Gewalttätern keine Chance Barmbek: Großaufgebot verhinderte Eskalation zwischen rechten und linken Demonstranten. Das Konzept der Polizei ist aufgegangen: Mehr als 4000 Beamte aus zwölf Bundesländern und vom Bundesgrenzschutz (BGS) haben am Sonnabend in Barmbek und Winterhude Ausschreitungen zwischen Neonazis und linken Gegendemonstranten verhindert. Es kam nicht zur Eskalation von Gewalt, als rund 400 Rechtsradikale gegen die Ausstellung 'Vebrechen der Wehrmacht' auf Kampnagel aufmarschierten und auf massiven Protest der Anwohner in der Jarrestadt stießen.

Mittwoch, April 14, 2004

taz: Geniale Gruppen In Wolfsburg verbotenes Rechtsrock-Konzert fand unter Polizeischutz in der Nähe von Uelzen statt. Spontane Gegenkundgebung unterbunden In Wolfsburg hatten die Behörden ein geplantes Rechtsrock-Konzert am Osterwochenende unterbunden. Dafür fand es im Dorf Molbath bei Uelzen statt. Nach polizeilichen Vorkontrollen am Ortseingang konnten mehr als 400 Neonazis am Samstagabend den Auftritt der Rechtsrockbands Barking Dogs, Selbststeller und Les Vilains genießen. 'Beeilt euch, der Raum ist etwas klein', begrüßte ein Skinhead seine gerade erst eingetroffenen Kameraden. Gut gelaunt mit Bier in der Hand plauderten Neonazis vor dem Gebäude oder gingen klönend auf den Straßen umher. Die Anwohner der kleinen Ansiedlung wagten sich kaum aus ihren Häusern. 'Die Kartoffelscheune hat eigentlich ein Motorradclub gemietet', weiß einer, Rechte wären 'noch nie hier' gewesen. Bis nach Mitternacht schallte die Musik von Bands, von denen einige mit dem verbotenen Neonazi-Netzwerk 'Blood & Honour' (B&H) verwoben sind, durch den Ort.
Antifaschistisches Infoblatt: Der Begriff Querfront Eine historische Betrachtung Der Begriff »Querfront« hat derzeit in antifaschistischen Diskussionen Hochkonjunktur: Spätestens seit Anhänger der Freien Kameradschaften bei ihren nahezu wöchentlichen Aufmärschen verstärkt mit Palästinensertüchern, antikapitalistischen Slogans und Che-Guevara-T-Shirts in Erscheinung treten, findet das Schlagwort fast schon inflationäre Verwendung. Die Versuche von Rechtsextremisten unterschiedlicher Couleur, linke Symboliken, Stile, Dress- und Sprachcodes zu adaptieren, führen unter AntifaschistInnen nicht selten zu Verunsicherungen und der Frage, wie die neuen Formen rechtsextremer Inszenierungen theoretisch und terminologisch gefasst werden können. Oftmals erfolgt in diesem Zusammenhang dann der pauschale Hinweis auf die angeblichen »Querfrontstrategien« militanter Neonazis oder »neurechter« Vordenker.
Basler Zeitung: Lebenslange Haft für Haupttäter im Fall von Allmen Bern Der Haupttäter im Mordfall von Allmen ist zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilt worden. Die beiden Mittäter erhielten am Montag in Bern je 16 Jahre Zuchthaus. Die minutiös geplante Exekution war laut Gericht ein völlig menschenverachtendes Verbrechen. Der Anwalt des Haupttäters hat Berufung angekündigt. Das Kreisgericht Interlaken-Oberhasli verurteilte die drei Männer wie von der Anklage gefordert wegen Mordes und versuchten Mordes an Marcel von Allmen Ende Januar 2001, wegen versuchten Mordes an einem damals 17-jährigen Kosovaren im Dezember 1999 sowie wegen strafbaren Vorbereitungshandlungen zum Mord an einem 18-jährigen Schweizer im Herbst 2000. Beim Strafmass folgte das Gericht ebenfalls weitgehend den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Die beiden 24-jährigen Mittätter kamen aber mit je 16 Jahren Zuchthaus zwei Jahre besser davon als von der Anklage gefordert. Die Verteidiger hatten auf 15 Jahre Zuchthaus für den Haupttäter und zwölf Jahre für die beiden Mitangeklagten plädiert. «Die Tat hinterlässt den Eindruck einer minutiös geplanten Exekution», sagte Gerichtspräsident Thomas Zbinden bei der mündlichen Urteilseröffnung. Sie sei absolut brutal, menschenverachtend und heimtückisch. Obwohl alle Beteiligten rechtsextremes Gedankengut pflegten, könne nicht einfach von einem Exzess rechtsextremer Gewalt gesprochen werden.
newsclick.de: Quedlinburg: Angst vor der Rückkehr der rechten Szene Übergriff auf Jugendlichen gemahnt an die Krawalle der 90er Jahre Quedlinburg gilt als eines der bedeutendsten Flächendenkmale in Deutschland. Doch ab und zu gerät die Fachwerkstadt wegen ihrer rechten Szene in den Blickpunkt. Simone schüttelt den Kopf mit ihren hinten zum Zopf gefaßten Haaren. Nein, sagt die künftige Restaurantfachfrau, Angst habe sie nicht, allein auf die Straße zu gehen. Aber abends nach Dienstschluss lässt sich die 19-Jährige von ihrem Freund nach Hause bringen. 'Sicher ist sicher', sagt sie ein wenig zögerlich. 'Meine Eltern wollen das so.' 'Nicht schon wieder', hätten sie gestöhnt, nachdem am 27. Februar ein 16-jähriger Skinhead einen 17-jährigen Linken niedergestochen hatte. Simones Eltern fürchten, dass die Stadt erneut von der rechten Szene heimgesucht wird. Mit dieser Sorge sind sie nicht allein. Gewalttätige Skinheads, Überfälle auf andersdenkende Jugendliche, Brandanschläge auf ein Asylantenheim hatten vor etwas mehr als zehn Jahren Quedlinburg schon einmal in die Schlagzeilen gebracht. Für frischen Wind in der Szene sorgte Mitte der 90er Jahre der aus Hannover stammende rechte Aktivist Steffen Hupka. Er zog erst nach Quedlinburg, dann ins benachbarte Timmenrode. Von dort aus ließ sich der Führer der Kameradschaft Harzfront zum NPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen 1998 küren, wurde aber drei Jahre später aus der NPD ausgeschlossen.
Jungle World 17/2004: Provinz marschiert Das hessische Kirtorf ist ein Zentrum organisierter Neonazis. Antifaschistische Gruppen aus Hessen planen nun eine Kampagne gegen die rechten Strukturen vor Ort. Antifas und der hessische Verfassungsschutz sind sich an einem Punkt einig: Kirtorf hat sich zu einem Zentrum der Naziszene entwickelt. Seit Jahren konnten Neonazis ungestört ihre Strukturen in dem 1 500 Einwohner zählenden Ort in Osthessen aufbauen. Erst seit Antifagruppen aus dem ganzen Bundesland für den 17. April zu einer Demonstration in Kirtorf aufrufen, reagiert die Lokalpolitik. Und zwar hektisch. Einstimmig verabschiedeten der Magistrat und der Ältestenrat der Stadtverordnetenversammlung nur wenige Tage nach Eingang der Anmeldung eine Erklärung. Zu lange habe man sich nicht mit dem Problem auseinandergesetzt, nun aber wolle man endlich alle »rechtlichen und politischen Mittel« ausschöpfen, um gegen den Nazitreffpunkt mitten im Ort vorzugehen. Seinen Namen will jedoch keiner der Politiker in einer Zeitung sehen, sagte ein CDU-Mitglied der Jungle World. Es habe schon Drohungen von den Rechten gegeben. In Kirtorf wie im gesamten Vogelsbergkreis östlich von Marburg treten seit Anfang der neunziger Jahre immer wieder organisierte Neonazis auf. Wehrsportübungen, Schlägereien, Sonnenwendfeiern, Konzerte und Fackelzüge finden sich auf einer langen Liste, die von antifaschistischen Gruppen zusammengestellt wurde, um das Geschehen der letzten zwölf Jahre zu dokumentieren. Sie belegt, dass sich in der Gegend eine überregional bedeutende Szene etabliert hat, die regelmäßig Konzerte und Partys organisiert. Die Kirtorfer Rechtsextremisten haben sich weit über die Grenzen Hessens hinaus einen Namen gemacht. So kamen im März 2002 etwa 600 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen, um an einer Feier der berüchtigten Dortmunder Nazihooligan-Truppe »Borussenfront« teilzunehmen. Als Hauptattraktion trat die Rechtsrock-Band »Kategorie C« auf. Erst vor wenigen Wochen kamen wieder einmal 200 Konzertbesucher in den Ort, um Nazimusik zu hören.
FrontPage magazine.com: Faculty Union Embraces Jew-Haters by Ed Morgan In a week that saw homes in the suburb north of Toronto's York University covered in swastikas, and synagogues and Jewish cemeteries vandalized in the neighbourhood on the south, the campus itself was no island for idyllic reflection. With clowns to the left of them and jokers to the right, Jewish students were stuck in the middle with York. The campus events [were] sponsored by the Canadian Union of Public Employees (CUPE) Local 3903, representing all graduate students, teaching assistants and contract faculty at York University. Separate from its collective bargaining activities, the union engages in a variety of international solidarity projects… One student on a solidarity mission has reported to York's CUPE local that he is proud to be working alongside the Popular Front for the Liberation of Palestine--an illegal organization under Canada's anti-terrorism legislation. According to reports, the presentation last week included yet another rehash of the 2002 fighting in Jenin. The union's speakers did not witness it themselves, but were able to relate second- and third-hand accounts…which have been shown to be false by Human Rights Watch and other objective sources.
13 Arizonans tied to Nichols asked to testify The list of 13 Mohave County residents asked to testify in the Oklahoma trial of Oklahoma City bombing suspect Terry Nichols has been made public. The local residents are people who knew Nichols, bomber Timothy McVeigh and former Kingman resident Michael Fortier. Superior Court Judge Steven Conn has scheduled a hearing for Friday to determine whether the witnesses can offer good reasons for not testifying in the trial.
North County Times: County official accused of racism during board meeting Riverside County's human-resources director was accused in the open session of Tuesday's Board of Supervisors meeting of discriminating against blacks when hiring new employes and showing favoritism to whites when granting promotions. The accusations were leveled against Human Resources Director Ron Komers by Debrah M. Freeman, a Riverside resident and employee-relations division manager within the county Human Resources Department. Freeman, who is black, read a four-page prepared statement detailing allegations during the oral communications period at the end of the morning board session.
HoustonChronicle.com: Former KKK leader Duke out of prison Former Ku Klux Klan leader David Duke has left a federal prison in Big Spring and will spend some time in an undisclosed halfway house in Louisiana. 'Mr. David Duke was released today, and that's all I can really say,' John Ybarra, prison spokesman, said Thursday. Duke spokesman Roy Armstrong said in a story in Friday's Midland Reporter-Telegram that the former Louisiana state representative left Big Spring on a Greyhound bus. Armstrong said Duke is scheduled to spend a month in the halfway house. In a plea bargain finalized in December 2002, Duke pleaded guilty to falsely reporting a gross income of $18,831 in 1998, rather than the actual $65,034, and to bilking supporters. Duke turned himself in at Big Spring in April 2003. Duke was sentenced to 15 months in prison and fined $10,000 for bilking his supporters and cheating on his taxes. After completing his sentence, Duke was scheduled to have two years of supervised release.
canada.com: Hatred finds fertile soil Intolerance often rooted in feuds between ethnic groups DANGEROUS SITUATION: Professor Tanya Basok of the University of Windsor has researched hate crimes and racism in Canada. She says global events have ramifications in Windsor. ADVERTISEMENT Racial intolerance leading to violence is a real danger in Windsor-Essex, according to academics and minority group representatives reacting Monday to the second hate-inspired crime in three days.
TheLouisvilleChannel.com: U Of L Professor Wants KKK Declared A Terrorist Group Klan, School Battles Continue A professor at the University of Louisville wants the school to go to court to have the Ku Klux Klan declared a terrorist organization. Ede Warner said the Klan's history of violence and intimidation are enough to warrant such consideration, WLKY NewsChannel 32 reported Monday.
heise online: Suchalgorithmen, Wahrheit und Moral Über 1,4 Millionen Treffer verzeichnet die Suchmaschine Google bei der Suche nach dem Wort 'Jew', dem englischen Wort für 'Jude'. Dass ausgerechnet eine antisemitische Seite den Spitzenplatz erreichte, hat zu einem Wettstreit um die Änderung der Google-Ergebnisse geführt. Während die eine Fraktion den Google-Suchalgorithmus überlisten will, fordern andere den Ausschluss der Seite aus dem Index der Suchmaschine. Im März hatte Steven Weinstock aus New York bemerkt, dass 'Jew Watch' bei Google den Spitzenplatz erobert hatte. Die US-amerikanische Seite gibt sich als neutrales Linkverzeichnis aus, das über das Judentum aufklären will. Sie ist allerdings gefüllt mit Links zu revisionistischen und rechtsradikalen Seiten. Es ist von 'jüdischen Weltverschwörungen' und 'zionistisch unterwanderten Regierungen' zu lesen, zu denen nach Überzeugung der Autoren übrigens auch die deutsche Regierung gehört. Auf Weinstocks Beschwerde wollte Google keine Initiative ergreifen und das Ranking ändern: Die Suchalgorithmen könnten Aspekte wie Wahrheit oder Moral nicht einbeziehen. Daraufhin hat Daniel Sieradsk in dem Blog Jewschool dazu aufgerufen, 'Jew Watch' durch ein gezieltes Google-Bombing von der Top-Position zu vertreiben. Er forderte die Netzgemeinde dazu auf, das Wort 'Jew' mit dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag zu verlinken, damit die Suchalgorithmen von Google diese Webseite als besonders relevant ansehen und diese entsprechend höher einstufen.
Yahoo: Rechtsextreme können laut Studie bei Europawahl mit Gewinnen rechnen Rechtsextreme Parteien können einer Studie zufolge bei der Europawahl im Juni mit starken Zugewinnen rechnen. Die am Dienstag veröffentlichte Untersuchung prognostiziert außerdem einen Wahlsieg der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), gefolgt von den Sozialdemokraten (SPE) als zweitstärkste Kraft. Im Auftrag der PR-Agentur Burson-Marsteller ermittelten zwei britische Wissenschaftler, dass bis zu 30 Abgeordnete verschiedener Parteien des rechten politischen Spektrums ins Europäische Parlament einziehen könnten. Damit wären die Rechten stark genug, um einen eigenen Block zu bilden und einen Ausschussvorsitzenden einzufordern, wie Simon Hix, einer der Autoren der Studie, auf einer Pressekonferenz sagte. Die französische Front National kann demnach mit einer Verdopplung ihrer Mandate rechnen - gegenwärtig stellt sie fünf Europaabgeordnete. Auch für den belgischen Vlaams-Block wird ein Stimmenzuwachs prognostiziert.
ND: Zahl von Delikten im Februar gestiegen PDS-Abgeordnete Pau: Angaben noch nicht vollständig Im Februar ist die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten in Deutschland gegenüber dem Vormonat von 554 auf 587 gestiegen. Dies erfuhr die PDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau in der jüngsten Antwort des Bundesinnenministeriums auf ihre regelmäßigen Anfragen zur Entwicklung rechtsextremer Gewalt. Damit wurde »im kürzesten Monat des Jahres ein spürbarer Anstieg« ausgewiesen, verglichen mit Dezember des letzten Jahres sogar um 15 Prozent, so die Politikerin in einer Pressemitteilung. Besonders auffällig sei der Anstieg bei rechtsextremistischen Gewalttaten: Hier weist die Statistik des Innenministeriums für Dezember des vergangenen Jahres 30 und im Januar dieses Jahres 29 Fälle aus.

Dienstag, April 13, 2004

de.indymedia.org: Neonazi-Konzert bei Uelzen (Niedersachsen) Am 10. April 2004 fand in dem kleinen Dorf Molbath (Landkreis Uelzen) ein RechtsRock-Konzert von Neonazis statt. Über 300 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Belgien reisten zu diesem Ereignis an. Es spielten die Bands ?Barking Dogs? aus Düsseldorf, ?Selbststeller? aus Riesa und ?Les Vilains? (Die Hässlichen) aus Brügge / Belgien. Und die Polizei schaut zu. Zunächst sollte dieses Konzert in Sandkamp bei Wolfsburg stattfinden. Nach öffentlichen Protesten hatte der Besitzer des geplanten Veranstaltungsort den Mietvertrag mit den Veranstaltern am 10. April gekündigt. Die Veranstalter aus dem Umfeld der Bands bemühten sich dann um einen Ausweichort für ihr Konzert. Mit Hilfe von Neonazigruppen aus Salzwedel (Sachsen-Anhalt) und Uelzen mieteten sie dann eine Scheune in Molbath. Die Veranstaltung kündigten sie als private Geburtstagsfeier an. Die Neonazis aus der Region gehören zum Spektrum der parteiunabhängigen ?Freien Nationalisten? und dem sog. ?Sachsen-Anhalt Selbstschutz? (SA-SS). Die Veranstalter und die Polizei versuchten das Nazitreffen als unpolitische und harmlose Geburtstagsfeier zu verharmlosen. Ein Polizeisprecher nannte das Klientel, dass sich in Molbath getroffen hat, ?Spaßfraktion?. Doch nicht nur die bekannten Neonaziaktivisten aus mehreren Bundesländern, sondern auch das gesamte Publikum zeigten, dass es sich um ein Nazitreffen handelte. Unter den Besuchern waren auch mehrere Angehörige des verbotenen Neonazinetzwerks ?Blood & Honour?. Das es sich nicht um eine Geburtstagsfeier handelte, zeigte sich auch daran, dass sämtliche Gäste 12 Euro Eintritt für diese Veranstaltung zahlen mussten.
junge welt: Gegen Neonazischläger auf die Straße Lüdenscheid: Antifaprotest gegen zunehmende Gewalt. Polizei verharmlost rechte Angriffe als »Kinderkram« Seit Wochen häufen sich in der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Lüdenscheid Übergriffe von Neofaschisten auf vermeintlich linke Jugendliche und Migranten. Die Autonome Antifa Lüdenscheid, die schon im Februar gegen den »rechten Alltagsterror« in der 80 000-Einwohner-Stadt demonstriert hatte, sieht nun wieder die dringende Notwendigkeit, gegen die neofaschistische Bedrohung auf die Straße zu gehen. Angaben der Antifaschisten zufolge ist es in den vergangenen drei Monaten zu über 15 Provokationen bzw. gewalttätigen Angriffen durch Neonazis und Anhänger der sogenannten Gabberszene auf alternativ aussehende Jugendliche gekommen. In der »Gabberszene« treffen sich eigentlich Anhänger von Hardcore-Techno. Doch rechte Kader versuchen seit geraumer Zeit, diese zu vereinnahmen und zu politisieren, was ihnen in weiten Teilen auch gelungen ist. So vermischt sich die Gabberszene Lüdenscheids mit der jüngeren Generation von Neonazis und unterstützt auch Kontakte zu alten Kadern der NPD wie beispielsweise dem Sprecher der Partei in Lüdenscheid, Axel Schoppmann.
junge welt: Der Sieg des Schweigens Die Mühlen der Justiz: Freisprüche und geringfügige Strafen für rechtsextreme Gewalttäter im Neuruppiner »Havanna«-Prozeß Das Schweigen hat gesiegt: Im Prozeß gegen neun rechtsextreme jugendliche Gewalttäter zwischen 18 und 28 Jahren verhängte die 2. Große Strafkammer des Neuruppiner Landgerichts am 8. April nur gegen die Angeklagten Denis F. (28) und Jeff Sch. (18) wegen Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall und versuchter gefährlicher Körperverletzung Strafen von acht bzw. 21 Monaten Jugendhaft auf Bewährung und sprach gegen Andy R. (20) eine Verwarnung mit einer Geldauflage von 800 Euro aus. Christopher H. (19) verurteilte das Gericht wegen Verwendung eines Zeichens einer verfassungswidrigen Organisation zu zehn Monaten Jugendhaft auf Bewährung. Die anderen Beschuldigten wurden freigesprochen. Damit ist die Strategie der rechten Kameradschaften aufgegangen. Zeugen, die als Tatbeteiligte bereits verurteilt sind oder als Gäste die Veranstaltung besuchten, klagten unvermittelt über erhebliche »Gedächtnislücken«. So konnte sich die Strafkammer im wesentlichen nur auf die Aussagen der Zeugen Stefanie K. und Christian M. stützen. Deren Kenntnisse über die Tatbeteiligung der Angeklagten reichten aber nur für die Verurteilung von vier der Angeklagten aus.
Ferrero-Waldner gab "Aula" Interview Ferrero-Waldner ließ sich von der 'Aula' interviewen SP-Kandidat Fischer lehnte Gespräch mit laut DÖW 'rechtsextremer' Zeitschrift ab: 'Aula' brachte stattdessen Artikel über ihn Wien - Der Wahlkampf schlägt sich auch in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift 'Aula' nieder. Auf Seite sechs des Blattes, das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) als rechtsextrem eingestuft wird, findet sich ein Interview mit ÖVP-Präsidentschaftskandidatin und Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Ein zweiter Teil des Gesprächs ist für die April-Nummer angekündigt. 'Wie sie tatsächlich ist' Der Leiter des Wahlkampf-Büros von Benita Ferrero-Waldner, Florian Krenkel, ließ mitteilen, auf Interview-Anfragen werde grundsätzlich geantwortet. Dies geschehe deshalb, 'damit die Frau Bundesminister so dargestellt wird, wie sie tatsächlich ist'."
Die Jüdische: 'Tierschützer' von Peta treten in Wien weitgehend unbehelligt auf Radikale 'Tierschützer' vergleichen Tierbehandlung mit Holocaust-Österreichs Behörden versagen Am 18.3 wurde die Aktion der radikalen Tierschützer von PETA durch eine einstweilige Verfügung in Stuttgart daran gehindert, ihre Plakate darzustellen, auf denen der Holocaust mit der Behandlung von Tieren gleichgesetzt wird. Matt Prescott, 22, ist der Legitimier-und Alibijude der Tierschützer. Immer wieder gibt er wie eine Mantra sein Bekenntnis ab: Ja, Tiere werden schlecht behandelt, Juden wurden schlecht behandelt. Einige aktive Mitglieder der jüdischen Gemeinde Wiens waren vor Ort und waren über die Tatsache entsetzt, dass die Plakate ausgestellt wurden. Einige Journalisten waren da, ein Jugendmagazin des ORF-Fernsehens. Die Provokation ging grossteils ins Leere, den anwesenden Zuschauern gelang es zumeist die 'Argumente' der Tierschützer absurd erscheinen zu lassen.
Guardian Unlimited: MPs use Nazi camps to attack far right MPs from all parties are hoping to use the horrors of the Nazi holocaust to attack rightwing extremists in Britain. Amid fears that the BNP could win a seat in the European parliamentary elections in June, MPs from all the main parties used visits to the Auschwitz concentration camp to warn of the dangers of embracing the far right. Michael Howard set the trend last month when he used the death of his grandmother in the holocaust to attack Nick Griffin, the Cambridge-educated BNP leader who described the death of 6 million Jews as the 'hoax of the 20th century'.
Guardian Unlimited. Skinheads thrive as nationalist tide rises in Russia Abdul Wase was yards from his home when nine skinheads set on him in the underpass, beating him with bottles and metal bars and cracking his head open on a fence. He lay in a coma for six days in hospital before dying last Wednesday. Wase, 27, fled to Moscow to escape the Taliban in 1998, and was known as Doc to his friends because he earned a medical degree in Kabul. He worked in the huge Korinfor market selling photo albums. 'We live in a dangerous region,' said his widow, Tatyana, 20, 'but I never thought this could happen. It's a sign that nationalism against non-Russians is growing.' A friend who would only give her name as Gulia, said: 'Some areas are no-go and we hurry home before it gets dark. In March, near the beer shop where Abdul was beaten, another Afghan was killed.' Incidents like this are plaguing Russia. A medical student from Guinea Bissau was stabbed to death in Voronezh in February. A Tajik girl was stabbed to death by skinheads in St Petersburg last month. She was nine years old.
washington times. Racism probed in Russian market rampage Russian police were questioning 26 people Thursday over a violent rampage in a Volgograd market that killed one man and injured 20, the Moscow Times said. Officials said between 50 and 60 attackers, described as between the ages of 21 and 25, targeted traders from the Caucasus and Central Asia who worked in the market Wednesday. The dead man was a 21-year-old ethnic Tajik from Afghanistan, Itar-Tass reported.
Neonazis verprügeln Ausländer Vietnamese mit Holzlatte schwer verletzt - Schläger sind dem Staatsschutz bereits bekannt Es sind diese Bilder, die Berlin so sehr schaden: Brutale Skinheads prügeln und treten einen Ausländer auf offener Straße zusammen. Erneut ist ein Opfer zu beklagen, ein Asiate liegt im Krankenhaus. Die Täter sind für die Polizei keine Unbekannten. Das Jochbein gilt als einer der stabilsten Knochen des Körpers. Einem 40 Jahre alten Vietnamesen aus Köpenick wurde er von Neonazis mit einer Holzlatte zertrümmert. Die drei hatten sich am Montagabend geärgert, weil er ihnen kein Bier auf Pump geben wollte. (...) Während der nüchterne Tobias B. die Umgebung im Auge behielt, gingen Dennis E. und Markus L. mit einer Hartholz-Latte auf ihr Opfer zu und schlugen ihm damit mehrfach gegen den Kopf. Selbst als der Mann zu Boden ging, traktierten sie ihn mit Fußtritten weiter. (...) Dennis E. ist einschlägig bekannt und gilt als "Gewalttäter rechts", Markus L. gilt ebenfalls als einschlägig bekannt. Beide wurden gestern dem Haftrichter vorgeführt, der 16 Jahre alte Tobias B. wurde nach der Vernehmung entlassen. In Treptow-Köpenick sind bereits im vergangenen Jahr neue Strukturen der rechtsextremistischen Szene aufgefallen. Der Verfassungsschutz meldete die Neugründung der Berliner Alternative Süd-Ost (Baso). Diese gruppiert sich um den Ex-NPD-Funktionär René Bethage. Er hatte in der Vergangenheit mehrfach Demonstrationen angemeldet. Die Polizei geht davon aus, dass sich als Folge der Baso-Aktivitäten in Treptow-Köpenick in der ersten Jahreshälfte 2003 die meisten rechtsextremistischen Gewalttaten ereigneten.