Mittwoch, April 28, 2004
Yahoo!: Weniger antisemitische und rechtsextremistische Straftaten
Die Zahl rechtsextremistischer und antisemitischer Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr offenbar deutlich zurückgegangen. Bei den Gewaltdelikten verzeichneten die Sicherheitsbehörden allerdings eine leichte Steigerung, wie der «Tagesspiegel» am Wochenende berichtete. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Straftaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen 2003 von 1.594 auf 1.300 zurück. Die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Delikte sank den Angaben zufolge von 10.902 auf 10.500. Bei den antisemitischen Gewalttaten registrierten die Behörden laut «Tagesspiegel» eine Zunahme von 28 auf 35, die rechtsextremistischen Gewaltdelikte seien bei knapp 800 stabil geblieben. Die Zahl der gewaltbereiten Rechtsextremisten sei von 10.700 auf 10.000 gesunken. Nach Erkenntnissen des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin ist Judenfeindlichkeit ein weltweites und nicht auf Rechtsextremisten beschränktes Phänomen. In einem AP-Interview erklärte der Leiter des Zentrums, Wolfgang Benz, zwar gingen antisemitische Aktionen wie Friedhofschändungen und Attacken auf Personen in der Regel auf rechtsextreme Antisemiten zurück. Ein viel grösseres Feld aber sei der Alltags-Antisemitismus, der quer durch alle Gruppen gehe, sich im Alltagsgespräch äussere und für den man nicht rechtsextrem sein müsse.
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