Dienstag, November 29, 2005

Frankfurter Rundschau online: Hobby-Späher bezeugen CIA-Flüge via Frankfurt am Main

Nach Dokumenten so genannter Plane Spotters soll die Rhein-Main-Airbase Frankfurt zwischen 2002 und 2004 Drehkreuz für CIA-Flüge gewesen sein Sonst eher für ihr Hobby belächelt, liefern Plane Spotter und ihre Aufzeichnungen in Wort und Bild plötzlich wichtige Informationen über - auch militärische - Starts, Landungen und Bewegungen im Luftraum. Ein Spotter Plane ist ein Erkundungsflugzeug; ein Plane Spotter - frei übersetzt Flugzeug-Detektiv oder -Aufklärer - beobachtet, fotografiert, filmt und registriert in seiner Freizeit Flugzeuge. Manche "sammeln" alles, andere nur die Rufzeichen, also quasi Nummernschilder von seltenen Typen, die ihnen noch "fehlen". Plane Spotter verbringen Urlaube an Flughäfen und sie tauschen ihre Listen, Fotos oder Filme auch im Internet aus. "Viele treiben diese Flugbeobachtung bis zum Exzess", sagt Axel Raab, Sprecher der Deutschen Flugsicherung. Exzesse, die im Zusammenhang mit den angeblichen Gefangenentransporten des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA wichtige Hinweise liefern konnten. Denn nach den Aufzeichnungen der Plane Spotter soll es zwischen 2002 und 2004 viele CIA-Flüge über die kürzlich geschlossene Frankfurter Rhein-Main-Airbase gegeben haben. Das bestätigen Experten, die nicht genannt werden wollen. Allein 2003 sollen 48 Flüge von fünf Maschinen in Frankfurt am Main zwischengelandet sein, die der CIA zuzuordnen seien. Deren Start- und Zielorte hießen nicht nur Bagdad, Kabul und Amman, sondern lagen auch in Osteuropa und der Türkei. Osteuropa ist von Interesse, weil die CIA auch dorthin vermeintliche Terrorverdächtige geflogen und angeblich Geheimgefängnisse geführt haben soll.

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