Samstag, November 26, 2005

taz: Saar-FDP feiert ihren Nazi-Opa

Die Liberalen im Saarland ehren zum 50. Jubiläum ihren Gründer Heinrich Schneider. Weil die Grünen dessen Nazi-Vergangenheit aufrollen, macht Schneider junior Ärger Die FDP an der Saar feiert am Sonntag den 50. Geburtstag ihrer Vorgängerorganisation Demokratische Partei Saar (DPS). Gewürdigt werden soll dabei auch der 1974 verstorbene Gründervater der Liberalen im Saarland, Heinrich Schneider - ein Nationalsozialist der ersten Stunde und "Gausprecher" der NSDAP an der Saar. Für den Geschäftsführer der Heinrich-Böll-Stiftung, den Historiker Erich Später, steht jedenfalls fest, dass Schneider "politisch und moralisch mitverantwortlich ist für die organisierte Entrechtung, Ausplünderung und Vertreibung der Saarländer jüdischen Glaubens" ab Januar 1935. Schneider sei da längst ein "hoher Funktionär und Propagandist" der NSDAP gewesen. Weil Später seine Recherchen zu Schneider in einer Informationsschrift der Saarbrücker Grünen veröffentlichte, bekam er jetzt Post vom Sohn des alten Nationalsozialisten Schneider. Der Anwalt Heinz R. Schneider wirft Später vor, "die ganze Familie Schneider in ihrer Ehre gekränkt" zu haben. Dass seinem Vater eine Mitschuld an der Ermordung hunderttausender jüdischer Bürger attestiert werde, könne er "so nicht stehen lassen". Schneider junior schickte Später eine strafbewehrte Unterlassungserklärung. Und die Fraktionschefin der Grünen im Stadtrat, Tina Schöpfer, wurde aufgefordert, die Verbreitung des Artikels im Internet zu stoppen.

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