Montag, August 16, 2004

IDGR - NPD-Schulungen für Neonazis

Bei Erbsensuppe mit Würstchen kamen etwa 20 Neonazis aus dem Elbe/Weser-Raum zu einem Schulungswochenende am 14. und 15. August im niedersächsischen Dorf Bargstedt zusammen. Für die Veranstaltung war seit Wochen auf der Website des Unterbezirks Stade der NPD geworben worden. Auf dem Programm standen die Themen "Basisgruppenarbeit" und "Verhalten gegenüber Polizei und Geheimdiensten". Schulungsort war der als "NPD-Scheune" berüchtigte Gebäudekomplex in der Ortsmitte von Bargstedt. Das 1600 Quadratmeter große Anwesen gehört Adolf Dammann, dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD Niedersachsen. Wo Dammanns Familie einst eine Gastwirtschaft betrieb, befindet sich heute ein florierendes griechisches Restaurant. Die Schulungsräume liegen darüber, auf dem ehemaligen Tanzboden. Nachbarn berichten von jahrelangen, nahezu wöchentlichen Zusammenkünften und Ausschreitungen alkoholisierter Rechter. Mehrfach musste die Polizei eingreifen, weil es zu Schlägereien kam. Im Frühjahr 2003 soll ein Rechtsrock-Konzert 150 Teilnehmer angelockt haben. Bekannt ist die Frucht der Schulungen in Bargstedt: Die von dem NPD-Mitglied Lars Hildebrandt angeführten jungen Männer, die im Mai 1999 ein Asylbewerberheim in Kutenholz-Aspe überfielen, wenige Kilometer von der "NPD-Scheune" entfernt, hatten nach Erkenntnissen des Staatsschutzes vorher dort an einer ideologischen Einweisung teilgenommen.

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