Montag, August 30, 2004

< sz-online | sachsen im netz > Wahl-Schlacht am braunen Rand

Rechtsextremistische NPD will mit großem Werbeaufwand in den Landtag / „Fahndungstrupps“ zum Plakat-Schutz Die rechtsextremistische NPD will offenbar mit einer Materialschlacht im Wahlkampf den Sprung in den sächsischen Landtag schaffen. Davon gehen Sicherheitskreise in Dresden aus. Dresden. Der Partei soll ein „großer Batzen Geld“ zur Verfügung stehen, erklärte ein Mitarbeiter des Staatsschutzes gegenüber der SZ. Auch der NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt hatte dem sächsischen Landesverband vor Wochen auf einem Parteitag in Ehrenfriedersdorf die „volle finanzielle, personelle und logistische Unterstützung der Bundespartei“ zugesagt, schrieb das NPD-Blatt „Deutsche Stimme“ nach dem Treffen. Ein beträchtlicher Teil der Wahlkampfmittel könnte aus Erlösen stammen, die beim so genannten Pressefest der „Deutschen Stimme“ im ostsächsischen Mücka erzielt worden sein sollen. Dort waren nach NPD-Angaben vor Wochen 6 900 Besucher, die Eintrittspreise von bis zu 15 Euro gezahlt hatten. In Dresden und anderen Orten hat die NPD schon vor Tagen als erste Partei begonnen, Wahlplakate zu kleben. Im Internet werden so genannte „Plakatwachen“ organisiert. Zahlreiche NPD-Orts- und Kreisverbände „und Kameradschaften“ würden zu diesem Zweck „Fahndungstrupps“ einsetzen, die „Nacht für Nacht“ Wache halten, heißt es beispielsweise auf der NPD-Internetseite des Muldentalkreises. Seit Tagen ist die NPD bereits dabei, Wahlwerbung in Hausbriefkästen zu verteilen. Angeblich wurden dafür Hunderttausende Wahl-Sonderbeilagen des Blattes „Sachsenstimme“ gedruckt, die im Freistaat verteilt werden sollen, heißt es in Sicherheitskreisen. Für den Wahlkampf hat sich darüber hinaus reichlich Prominenz aus dem rechtsextremistischen Spektrum in Sachsen angesagt. So werden auf der parteieigenen Internetseite Auftritte von NPD-Chef Voigt, des Bundesgeschäftsführers Frank Schwert und weiterer Spitzenfunktionäre sowie des wegen Volksverhetzung verurteilten Sängers Frank Rennicke angekündigt.

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