Montag, August 22, 2005

espace.ch - Proteste gegen Neonazis in Bayern

Tausende Menschen haben in Wunsiedel und Nürnberg gegen Neonazis protestiert. In beiden bayerischen Städten blieb es nach Angaben der Polizei bis zum Nachmittag weitgehend friedlich. Ein Neonazi-Gedenkmarsch für den Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess war in Wunsiedel, wo er begraben liegt, verboten worden. Mehr als 2000 Menschen boten dem Rechtsextremismus mit einem «Tag der Demokratie» die Stirn. (...) Die Stadt Nürnberg hatte eine NPD-Kundgebung ebenfalls verboten, da es sich nach ihrer Meinung um eine Ersatz-Veranstaltung für den in Wunsiedel verbotenen Gedenkmarsch handle. Dieses Verbot wurde aber durch Gerichte aufgehoben. (...) In Berlin zogen derweil 500 rechtsextreme Demonstranten durch die Innenstadt. Nach Polizeiangaben forderten sie die Abschaffung des Paragrafen 130 des Strafgesetzbuches, nach dem Volksverhetzung und die Verleumdung einzelner Bevölkerungsgruppen verboten sind. (...) Im dänischen Kolding veranstalteten etwa 100 Neonazis einen «Rudolf-Hess-Marsch». Die Polizei hatte die Teilnehmer aus dem eigenen Land sowie aus Deutschland und Schweden zuvor bei der Anreise zeitweise festgehalten. siehe auch: Polizei verbietet Neo-Nazi-Kundgebungen in Sachsen-Anhalt, Hunderte Neonazis ziehen durch Berlin, Polizei unterbindet verbotene Neonazi-Aufmärsche. Spontan-Aktionen von Rechtsextremen in Burg und Weißenfels, Rund 500 Rechtsextreme ziehen durch Peine, Heß-Fans verdrängt. Zum Heß-Todestag bleibt Wunsiedel dieses Jahr nazifrei. Bundesweit demonstrieren mehr Nazi-Gegner als Rechte, Neonazi-Busse schon auf der Autobahn abgefangen. Nach der Abweisung einer Großkundgebung zum Gedenken an Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß in Magdeburg hat die Polizei eine mögliche spontane Demonstration von Neonazis in Jena verhindert

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