Mittwoch, Dezember 15, 2004

junge welt vom 15.12.2004 - Abstürzender Adler

Ein rechter Traditionsverein kümmert sich weiter um den Erhalt des Fallschirmjägerdenkmals von 1941 in Chania auf Kreta. Auf der Insel formiert sich Widerstand Die letzte Reise des »Freundeskreises zur Erhaltung eines Fallschirmjäger-Ehrenmals auf Kreta e.V.« war ein Schlag ins Wasser. »Schmierereien am Denkmal sowie eine Kampagne in der Lokalpresse« hätten den Aufenthalt auf der griechischen Mittelmeerinsel überschattet, berichten die beiden Vorstandsmitglieder Pfarrer Hermann Völck und Oberstleutnant a.D. Peter Lanzerath nach ihrer Rückkehr vor wenigen Wochen. Darüber hinaus habe der Präfekt der Provinz Chania, in der das marode deutsche Fallschirmjägerdenkmal von 1941 steht, die Unterstützer des Denkmals als rechtsradikal bezeichnet und »entsprechende Maßnahmen« gegen ihre Vertreter angedroht. Lokalparlament konsequent Das Nazidenkmal auf Kreta war über Jahrzehnte ein Ort rechter Gedenkfeiern und Traditionspflege. Handlungsmöglichkeiten für die zuständigen Behörden ergaben sich erst, nachdem ein Unwetter den »stürzenden Adler« mit Hakenkreuz in den Klauen vom Sockel befördert hatte und der langjährige Pachtvertrag für das Gelände im Oktober 2001 auslief. Seither blockieren Stadtverwaltung und Lokalparlament jedes Ansinnen, das Denkmal zu rekonstruieren oder an einem anderen Ort neu zu errichten. Der »Freundeskreis« will dennoch nicht lockerlassen. Mit Hilfe prominenter Unterstützer wie Max Schmeling, der angeblich »einen namhaften Betrag zur Rettung des Ehrenmals« gespendet hat, soll das Projekt politisch aus der Schmuddelecke geholt werden.

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