Montag, Oktober 24, 2005

derStandard.at: Rechnitz: Neue Hinweise auf lang gesuchtes Massengrab

Nazis ermordeten bei "Kameradschaftsabend" 180 Juden Die Suche nach dem Massengrab mit jüdischen Opfern des Nazi-Massakers beim Kreuzstadl in Rechnitz im Südburgenland kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs könnte jetzt zu einem Ergebnis geführt haben: Bei Erdbohrungen in den vergangenen Tagen sind Hinweise auf menschliche Überreste aufgetaucht. Leichenspürhunde hätten bei zwei Proben ein auffälliges Verhalten gezeigt, berichtete Ludwig Zwickl vom Innenministerium am Freitag. (...) Am 24. März 1945 kam ein Transport mit jüdischen Zwangsarbeitern aus Ungarn - verschiedene Quellen nennen 600 bis 1000 Personen - am Bahnhof Rechnitz an. Sie wurden von den Nationalsozialisten zur Errichtung des "Südostwalls" gezwungen. Etwa 180 der Gefangenen waren jedoch so krank oder entkräftet, dass sie in Rechnitz zurückgelassen wurden. Auf Schloss Rechnitz fand an diesem Abend ein "Kameradschaftsabend" mit lokaler Nazi-Prominenz statt. In der Zwischenzeit wurden die zurückgelassenen Juden zum Kreuzstadl gebracht, wo sie von Teilnehmern des Festes, an die zuvor Waffen ausgegeben worden waren, ermordet wurden.

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