Freitag, Oktober 21, 2005
Liechtenstein - kein Hort für NS-Raubgut (Schweiz, NZZ Online)
Abschlussbericht einer Historikerkommission
Die Abklärungen zur Rolle Liechtensteins während der Nazi-Zeit sind abgeschlossen. Eine international zusammengesetzte Historikerkommission hat ihren Schlussbericht und sechs Einzelstudien präsentiert. Die Berichte vermitteln ein differenziertes Bild eines bedrohten Landes, das zwischen Anpassung und Widerstand schwankte.
«Liechtenstein war kein bedeutender Finanzplatz, keine Devisendrehscheibe, kein Hort für NS-Raubgut, kein Verschiebeplatz für NS-Fluchtvermögen», fasste Peter Geiger die Ergebnisse der Unabhängigen Historikerkommission zusammen. Der Präsident dieses international besetzten Gremiums unterstrich bei der Präsentation des Abschlussberichtes und von sechs Einzelstudien, dass zwar «Hinweise auf problematische Gesellschaften, Aktivitäten und Verbindungen» gefunden worden seien, «stichfeste Belege für die Verschiebung von Raub- oder Tätervermögen» gebe es jedoch nicht. Auch wenn keine «Bomben» ans Tageslicht gekommen seien, betonte Geiger, hätten die Historiker doch «sehr vieles» herausgefunden. Von Bedeutung erscheint Geiger, dass über die durchleuchteten Bereiche nicht mehr nach Belieben spekuliert werden könne, sondern dass nun differenzierte Untersuchungen vorlägen.
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