Montag, Oktober 24, 2005
N24.de - NPD-Lob für Sachsens CDU
Mit einem Thesenpapier für mehr Patriotismus erhalten Sachsens Christdemokraten unverhofft Unterstützung der NPD. Mit dem zehnseitigen Papier versuchen die Verfasser, den Begriff Patriotismus vom Tabu zu befreien und dessen Notwendigkeit nachzuweisen. Unter anderem solle die Nationalhymne an Grundschulen gelernt und deren öffentliches Singen "eine Selbstverständlichkeit" werden. Die NPD im sächsischen Landtag bezeichnete dies als Einschwenken der CDU auf Ziele der NPD und legte mit einem eigenen Antrag nach.
In dem CDU-Papier, das Anfang November vom Landesparteitag beschlossen werden soll, bekennen sich die Christdemokraten zur europäischen Integration und benennen die Wurzel europäischer Identität: Christentum und Aufklärung. Auch die Grenzen sind definiert: "Die islamische Türkei gehört nicht dazu."
Die Verfasser stehen zwar zur historischen Einmaligkeit der Nazi-Verbrechen. Aber auch "eingedenk eigener Schuld... trauern wir um die Opfer der Vertreibung von zwölf Millionen Deutschen aus ihrer Heimat im Osten und um die Opfer des Bombenkrieges gegen unsere Städte", schreiben die Autoren.
Antrag eingebracht
Spätestens hier dürfte das Interesse der NPD geweckt worden sein. Die Rechtsextremisten, im sächsischen Landtag mit einer zwölfköpfigen Fraktion vertreten, reagierten prompt: NPD-Fraktionsgeschäftsführer Peter Marx übermittelte am Donnerstagvormittag seine Freude darüber, "dass die CDU-Fraktion mit ihrer Forderung nach der Vermittlung von Kenntnissen über die Nationalhymne erneut eine NPD-Idee aufgreift". Doch das schien den Parteistrategen schon am Nachmittag nicht mehr stark genug: Die Fraktion schob einen Parlamentsantrag nach, mit dem sie festschreiben lassen will, "dass die deutsche Nationalhymne an den sächsischen Schulen regelmäßig gesungen wird und Kenntnisse über ihre kulturellen Wurzeln gelehrt" werden.
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