Donnerstag, Oktober 20, 2005
Stuttgarter Zeitung online - Der steile Abstieg eines Honoratioren mit zwei Gesichtern
Ehemaliger Stadtrat der Heilbronner 'Republikaner' schildert vor Gericht die Tötung seiner Ehefrau und sein konfuses Leben
Er ist ein einflussreicher Kommunalpolitiker, erfolgreicher Geschäftsmann und Frauenheld gewesen. Jetzt wartet auf Bernhard B. das Gefängnis. Er ist beruflich ruiniert und hat seine Frau umgebracht, aber einen Selbstmordversuch überlebt.
Nichts hätte den steilen Abstieg Bernhard B. besser verdeutlichen können als sein Einzug in den Schwurgerichtssaal des Heilbronner Landgerichts gestern Morgen. Der Fünfzigjährige im eleganten dunklen Anzug humpelte mühsam auf zwei Krücken zur Anklagebank. Noch immer leidet der ehemalige Heilbronner Stadtrat und Exmitglied des Kreisvorstands der rechtsextremen "Republikaner" im Unterland unter den Folgen eines spektakulären Selbstmordversuchs, bei dem er vor acht Monaten mit seinem Auto in Frankreich in eine Schlucht geflogen ist und trotzdem überlebt hat. Wenige Stunden zuvor hatte er seine 48-jährige Ehefrau nach heftigem Streit erwürgt. Bis zur Tat führte er ein turbulentes Leben, bei dem ihn die einen in der Öffentlichkeit als einen charmanten Lebemann, die anderen im Privaten als einen "Teufel in Person" wahrgenommen haben. (...) Tatsache ist auch, dass B. von 1989 bis 1999 eine führende Rolle bei den "Republikanern" im Unterland spielte. Mit zwei Gesinnungsfreunden saß er im Heilbronner Stadtrat.
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