Mittwoch, Juni 16, 2004

Der "Krone" neuer Günstling

Wer Relikte des Dritten Reiches zu erkennen glaubt, wird als Nestbeschmutzer entlarvt Wer immer in Österreich gesinnungsmäßige Relikte des Dritten Reiches zu erkennen glaubt, wird von der 'Kronen Zeitung' unbarmherzig als Nestbeschmutzer entlarvt. Das ist ein Reflex, der keinen besonderen intellektuellen Aufwand erfordert, weshalb das Blatt nun seinen Chefanalytiker Peter Gnam mit der Aufgabe betraut hat, die patriotische Stoßrichtung des Herausgebers anzugeben und Josef Broukal als das neue Hassobjekt des Blattes zu entlarven. Normalerweise ist damit der Grundstein zu einer langen soliden Politikerkarriere gelegt, die ja bekanntlich auf zwei Voraussetzungen beruht: der Bekanntheit, die einem Beschimpfung in der 'Krone' einbringt, und dem Qualitätsnachweis, dass kein ganz schlechter Mensch sein kann, wen der Geifer des Kleinformats netzt. Dessen wackere Leser, redaktionell darauf getrimmt, Antifaschisten zu schlagen, wo sie sie treffen, sehen das natürlich anders. Gnam hatte kaum analysiert, Josef Broukal sprengte sich im Parlament politisch selbst in die Luft, da erinnerte sich auch schon eine Leserin: Auch im ORF hat er ziemlich unprofessionell die Zuseher mit seinen unnötigen Kommentaren belästigt. Tolerant wie 'Krone'-Kunden aber nun einmal sind, meinte sie dennoch: Herr Broukal soll sich aus dem Parlament verabschieden und wieder das tun, was er auch sehr mangelhaft getan hat, nämlich von anderen geschriebene Texte vorlesen."

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