Dienstag, Juni 29, 2004

Merkur Online - Haftstrafe für Mitglied der Neonazi-Gruppe

An Anschlagsplänen beteiligt In der rechtsextremistischen "Kameradschaft Süd" gilt Karl-Heinz S. als der Mann nach Anführer Martin Wiese und dessen "Stellvertreter" Alexander Maetzing. Der 23-jährige Maurer S., gegen den der Generalbundesanwalt derzeit wegen Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, erhielt am Donnerstag vom Landgericht München eine achtmonatige Haftstrafe wegen einer Falschaussage und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Den Ermittlungen zufolge ist Karl-Heinz O. an der Planung des vereitelten Sprengstoffanschlags auf das Jüdische Zentrum in München beteiligt gewesen. Er soll sogar mit Alexander Maetzing den Sprengstoff im Osten besorgt haben. Die Polizei nahm S. am selben Tag fest wie den mutmaßlichen Haupttäter Martin Wiese. Derzeit bereitet Generalbundesanwalt Kay Nehm die Anklage gegen die mutmaßlichen Haupttäter der Anschlagspläne und ein gutes Dutzend ihrer rechtsextremen Gesinnungsfreunde vor. Karl-Heinz O. bewegt sich seit Jahren in der rechtsextremen Szene und gilt als besonders gewaltbereit. Im Jahr 2000 verurteilte ihn das Amtsgericht Eisenach zu 14 Monaten Jugendstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung. Er hatte mit einigen weiteren Skinheads in Thüringen zwei Schwarzafrikaner verprügelt. Nur wenige Monate zuvor hatte er Passanten attackiert. 1998 schlug er mit Kameraden drei Punker mit Baseballschlägern zusammen.

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