Donnerstag, Juni 24, 2004

diepresse.com - 'Ich musste im Gefängnis wie Jesus leiden'

Der Führer von Südafrikas Neofaschisten, Eugène Terre'Blanche, wurde aus der Haft entlassen. Seine Feindbilder sind dieselben geblieben. KAPSTADT. Die Arroganz des Führers ist noch immer da. Und hinter ihm steht, wie früher, ein Leibwächter in schwarzer Uniform, die an die der SS erinnern soll. Aber der grauhaarige Mann im Sessel ist während seiner sechs Jahre im Gefängnis nicht nur dünner und älter geworden, sondern gibt sich nun auch lammfromm. Als Eugène Terre'Blanche nach seiner Freilassung vor ein paar Tagen im südafrikanischen Fernsehen gefragt wird, was es denn damals mit seiner außerehelichen Affäre auf sich hatte, steht er zwar abrupt auf und erklärt das Gespräch für beendet. Aber vorher schüttelt er der Moderatorin höflich die Hand und meint schelmisch: 'Ich glaube fast, Sie sind ein bisschen eifersüchtig, was?' Früher hätte sich Südafrikas bekanntester Neofaschist vorgebeugt, die Fragestellerin mit seinen stechend blauen Augen fixiert und ihr vor laufender Kamera eine Drohung zugezischt.

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