Donnerstag, Oktober 21, 2004
KSTA.DE: Reden enden mit einem „Sieg Heil”
Die Strafakte von Axel Reitz, seines Zeichens „Gauleiter Rheinland“, ist lang.
Seit Wochen macht die rheinische Neonaziszene mobil für einen Demonstrationszug durch Kalk. Über das Internet rufen die Veranstalter um den Ultranationalen Axel Reitz (21) zur Teilnahme an der Kundgebung am 16. Oktober auf. Die Behörden rechnen mit 100 bis 200 Teilnehmern; die Zahl der Gegendemonstranten wird mindestens doppelt so hoch eingeschätzt.
Die rechtsextreme Szene in Köln und Umgebung ist klein. Die Polizei geht von 200 Aktivisten aus. Davon werden etwa 150 der Bürgerbewegung Pro Köln zugerechnet, nur 30 von ihnen sollen politisch aktiv sein. Zur eigentlichen Neonazi-Szene zählen die Staatsschützer 30 bis 40 Eiferer vom „Kampfbund Deutscher Sozialisten“ (KDS). Ein kleiner Teil von ihnen gehört gleichzeitig zu der nach einem SA-Mann benannten Kölner Kameradschaft „Walter Spangenberg“.
Vergangenes Wochenende wurden rassistische Aufrufe zur Teilnahme an dem braunen Protestzug verteilt. Das Papier beinhaltete den Aufruf: „Spendet für den Widerstand“. Die Autoren sind den Staatsschützern seit langem bekannt. Thomas Brehl gilt als der KDS-Chefideologe. Axel Reitz, seines Zeichens „Gauleiter Rheinland“, hat sich in der Vergangenheit als radikaler Rechtsaußen profiliert, zugleich aber auch isoliert. Auf Kundgebungen geht er gern einmal über die Grenze des Erlaubten hinaus. Mitunter endeten seine Reden mit einem „Sieg Heil“ oder er drohte: „Diejenigen, die uns heute bekämpfen, werden einmal auf dem Marktplatz erschossen.“ Die Strafakte des Bergheimers bei der Kölner Staatsanwaltschaft ist lang. Zuletzt erhielt er eine Bewährungsstrafe, weil er beim Diebstahl einer CD erwischt wurde, bei ihm fand man eine Gaspistole. Offenbar fürchtete er Angriffe der „Antifa“. In der Vergangenheit war er mit einem Teleskop-Schlagstock zusammengeschlagen worden. Die Freiheitsstrafe wuchs 2003 auf ein Jahr an, nachdem er auf einer Gegendemonstration gegen das Grenzcamp gegen das Uniformverbot verstoßen hatte.
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