Donnerstag, Oktober 21, 2004
Neonazis gefährden den Osten
Standortnachteil: Eine Studie zeigt - Unternehmen scheuen Investitionen in Regionen mit hoher Fremdenfeindlichkeit. [...]
Außerhalb der politischen Gremien treten die Rechtsausleger weniger schüchtern auf. Mit Haßparolen verschrecken sie alles Fremde - zum Nachteil der Wirtschaft. Denn eine beträchtliche Zahl von Bewerbern lehnt gutdotierte Stellen im Osten ab und begründen das mit dem dort herrschenden rechten Klima. Das hat jetzt eine erstmals durchgeführte Studie der Universität Halle ergeben.
Der Kriminologe Kai Bussmann und der Soziologe Markus Werle haben 600 Unternehmen danach befragt, wie sie den Einfluß von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und rechter Gewalt auf den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland beurteilen. Das Ergebnis war deutlich.
65 Prozent der Firmen gaben an, der Faktor Fremdenfeindlichkeit sei für die Güte des Standorts sehr entscheidend. Besonders Großunternehmen scheuen wegen ihrer Internationalität vor Investitionen in Regionen mit hoher Ausländerfeindlichkeit zurück. "Das ist gerade für die neuen Länder ein Nachteil", sagte Werle dem Abendblatt. "Denn vor allem mit den Regionen im Osten werden Begriffe wie rechte Gewalt und Fremdenhaß in Verbindung gebracht." Die Ausfälle von Skinheads und die Parolen von Parteien wie NPD und DVU befördern diese Haltung.
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