Donnerstag, Oktober 13, 2005
Hamburger Morgenpost - www.mopo.de - Schießstand-Boss: Ist er ein Neonazi ?
Vorstandsmitglied Andreas H. (39) soll früher Wehrsportübungen abgehalten haben
Andreas H. hat zwei Gesichter. Seine Nachbarn kennen nur den netten, ziemlich beleibten Herrn von nebenan. Hilfsbereit sei er, unauffällig, ruhig. Ganz ähnlich sprechen die Mitglieder des Eißendorfer Schützenvereins über ihr Vorstandsmitglied. Und niemand im Harburger Traditionsverein will etwas gewusst haben. Jetzt aber kommt raus: Bei dem "Schützenbruder", der seit Jahren ausgerechnet für den sensibelsten Bereich des Vereins verantwortlich ist, die Schießsportanlage, handelt es sich um einen Mann mit rechtsextremistischer Gesinnung.
Alles flog auf, als vergangene Woche linke Demonstranten vor dem Wohnhaus von Andreas H. Flugblätter verteilten, die Nachbarn, aber auch den Schützenverein über die Vergangenheit des 39-Jährigen aufklärten. H. hat nach eigenen Angaben Strafanzeige erstattet. (...) Bereits vor 20 Jahren soll Andreas H. seine rechte Karriere begonnen haben. In den 80er Jahren sei er Mitglied der inzwischen verbotenen Neonazi-Partei FAP gewesen. Später sei er zum "Stahlhelm" gestoßen, der in Jork die "Wehrhafterhaltung der deutschen Jugend" propagierte und auch Wehrsportveranstaltungen durchführte. Andreas H. stieg angeblich bis zum "Ortsgruppenführer" auf.
Übrigens: Die private Internetseite des Andreas H. lässt kaum Zweifel an dessen Gesinnung. Verlinkt hat er sie mit der Homepage der "Exilregierung des deutschen Reiches". Als Hobby nennt H: "Sportschießen, gute Kneipenschlägereien, Tresenschlampen und die Ostsee."
siehe auch: HH-Harburg: Kampagne outet weiteren Nazikader. Im Rahmen der antifaschistischen Kampagne "Stadt.Land.Fluss - Kein Raum den Nazis!" wurde heute in Harburg ein weiterer Nazikader geoutet. Gegen Mittag besuchten AntifaschistInnen Andreas Haye (...). Haye ist bereits seit Anfang der 80er Jahre in der militanten Naziszene aktiv. Sein "Karriere" begann bei der FAP, später gehörte er der Führungsriege des "Stahlhelm e.V." an. Der "Stahlhelm", der sich im Jahr 2000 selbst auflöste, führte in den 90er Jahren auch Wehrsportübungen durch. Seine Affinität zu Waffen hat Haye sich im übrigen erhalten. Er ist heute "Standwart" beim Eißendorfer Schützenverein. Seit Anfang des Jahres nahm er zudem regelmäßig an Veranstaltungen der Harburger Naziszene teil.
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