Freitag, Oktober 14, 2005
mzbern.ch: Probelokal entpuppt sich als Neonazi-Treffpunkt
Die Rechtsextremen haben in Roggwil einen neuen Treffpunkt gefunden. Eine alte Fabrikhalle an der Gemeindegrenze zu Langenthal dient der Nazi-Rockband «Indiziert» als Probelokal. Im selben Gebäude ist auch ein türkisches Kulturlokal untergebracht – eine explosive Mischung.
In Hindelbank waren sie unerwünscht, und auch in Burgdorf wurden sie durch die Vermieter auf die Strasse gestellt. Nun haben die Rechtsextremen aus den Kantonen Bern, Aargau, Luzern und Solothurn in Roggwil einen neuen Treffpunkt gefunden. Unter dem Vorwand, auf der Suche nach einem Probelokal für eine Rockband zu sein, erhielten sie vom 83-jährigen Liegenschaftsbesitzer H.G. einen Mietvertrag. Wer hinter der Band «Indiziert» steckt, wusste der Hausbesitzer nicht. (...) Die Lieder, die «Indiziert» in Roggwil einstudiert und probt, trägt die Band vor grossem Publikum in der Schweiz und in Deutschland vor. So zum Beispiel an einer NPD-Wahlveranstaltung vor 200 Personen in Bayern oder am «Fest der Völker» vor 1000 Personen in Jena.
Nachdem die Gemeinde Wind vom neuen Neonazi-Treffpunkt bekommen hat, liess sie die Situation unverzüglich abklären. Der Gemeinderat, das Regierungsstatthalteramt Aarwangen und die Kantonspolizei Bern wurden aktiv. Sie klären ab, wofür die Fabrikhalle genutzt wird, ob dabei die Vorschriften der Bau- oder Gastwirtschaftsgesetzgebung eingehalten werden. Regierungsstatthalter Martin Lerch bestätigt auf Anfrage, dass der Betrieb unter die Lupe genommen wird, darf aber wegen des laufenden Verfahrens keine weiteren Angaben machen.
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