Donnerstag, September 23, 2004

Kieler Nachrichten: 20 Stunden das Opfer festgehalten und geschlagen

Ein Jahr und drei Monate, für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt: "Das ist die rote Laterne", betonte Richter Hans-Rainer Pichinot im Amtsgericht Neumünster im Urteil über einen Angeklagten, der sich wegen räuberischer Erpressung, schwerer Körperverletzung und Betrug vor dem Schöffengericht verantworten musste. Die Zeugen im Verfahren waren ausgeladen worden: Der 30-Jährige hatte ausgesagt, im vergangenen September gemeinsam mit Skinheads und weiteren Männern einen Mann mit Schlägen ins Gesicht und in den Körper malträtiert zu haben, um ihn zu zwingen, das Versteck von Drogen zu verraten. "Er sah übel aus", erinnert sich der Angeklagte an das Ergebnis der gezielten Schläge. Warum er mitmachte? "Ein Skinhead bedrohte mich: ,Entweder machst Du mit oder kriegst selbst eins in die Fresse.'" Darauf hin hätte er zugeschlagen. "Aber nicht mit voller Kraft. Nur so, dass sie sehen, es passiert was."

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