Freitag, Oktober 07, 2005
Hitlers Dia-Sammlung im Netz - sueddeutsche.de - Kultur
Ab 1943 ließ das NS-Propagandaministerium etwa 40.000 Wand- und Deckengemälde fotografieren. Die digitalisierte Aufnahmen können nun erstmals im Internet betrachtet werden.
Vielleicht hatte Goebbels die Idee, vielleicht Hitler selbst, naheliegend genug war die Sache: Seit Monaten legten Bomber deutsche Städte in Schutt und Asche und damit Kirchen, Klöster, Schlösser – eine ganze Kultur drohte unwiederbringlich unterzugehen. Schutzprojekte für mobile Kulturgüter, für Skulpturen, Altäre und Möbel, hatten die Nazis längst in Auftrag gegeben; Fotografien dokumentierten die Architektur im großen Stil, wenn auch in schwarz-weiß. Aber was war mit der Kunst im Inneren? Den Decken und Wandgemälden, den Fresken und Reliefs?
Sie wurden – auf Anregung von Goebbels oder Hitler, jedenfalls mit Billigung beider – von 1943 an Gegenstand einer einzigartigen Fotodokumentation, die nun erstmals im Internet präsentiert wird. 40.000 Farbdias von 480 Bauwerken präsentiert das Münchner Zentralinstitut für Kunstgeschichte unter der Adresse www.zi.fotothek.org vom 21. Oktober an, wenn eine Tagung über dieses Thema beginnt. Damit umfasst die Online-Sammlung immerhin gut vier Fünftel jener NS-Dokumentation, die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung ein wohlgehütetes Geheimnis war.
siehe auch: online-Dia-Sammlung
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