Freitag, Oktober 07, 2005
www.rz-online.ch - Nach dem Neonazi-Treffen in Gamsen: Politiker fordern härteres Vorgehen
Nach dem Neonazi-Treffen in Gamsen fordern Politiker ein härteres Vorgehen gegenüber fanatischen Gruppierungen. Ständerat Rolf Escher: „Der Staat darf sich diesbezüglich keine Bankrotterklärung erlauben.“
Die Bilder verbreiten Angst und Schrecken: Mit dümmlichen Hass-Parolen, „Sieg Heil“-Rufen, lauter Musik und rassistischen Texten feierte eine Gruppe von Neonazis im Crazy-Palace in Gamsen. Während die grölende Menge im Gebäudeinneren ihr idealistisches Gedankengut verbreitete, blieb die Polizei draussen und hielt sich zurück.
Harsche Kritik
Die Kritik über das zu lasche Vorgehen der Einsatzkräfte liess nicht lange auf sich warten: Politiker und Polizeidirektoren meldeten sich zu Wort und rügten die Walliser Polizeikräfte. Demgebenüber wehrt sich Robert Steiner gegen diese Vorwürfe: „Wir haben erst am späten Samstagnachmittag erfahren, dass eine solche Veranstaltung im Oberwallis stattfindet. In diesem Moment hatten wir keine Möglichkeit mehr, gegen eine Gruppe von 400 Personen vorzugehen.“ Auch der Briger Polizeipräsident Andreas Zenklusen stützt diese Aussage. „Als die zuständigen Stellen vom Aufmarsch der Neonazis Kenntnis bekamen, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auf die Bewachung des Gebäudes zu konzentrieren.“ Zenklusen betonte gegenüber der RZ, dass der Stadtgemeinde Brig-Glis zu keinem Zeitpunkt eine Anfrage für die Veranstaltung vorlag. Angesichts der Tatsache, dass es sich dabei offiziell um ein Rock-Konzert handelte, wäre eine Bewilligung aber vonnöten gewesen. „Unter den besagten Umständen hätten wir garantiert keine Bewilligung erteilt“, erklärt Zenklusen mit Nachdruck. Über mögliche Konsequenzen gegen die Organisatoren der Veranstaltung schweigt sich Zenklusen aus.
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