Mittwoch, Oktober 05, 2005
Jungle World 40/2005 Antifa - Sommer der Antiantifa
In der jüngsten Vergangenheit scheinen sich im Osten die Angriffe von Rechtsextremen auf alternative Jugendliche und linke Jugendclubs zu häufen. (...) Anschläge und Übergriffe von Neonazis sind in Cottbus nichts Neues. Zuletzt wurde im Mai dieses Jahres der Jugendclub »Fragezeichen« von 20 Neonazis angegriffen (Jungle World, 25/05). Die Angreifer stürmten vermummt und mit Baseballkeulen und Eisenstangen bewaffnet in den Club und schlugen wahllos um sich. Der Angriff deutet auf einen gewissen Organisierungsgrad der Neonazis hin. Drei Anwesende wurden damals verletzt, Einrichtungsgegenstände und Musikinstrumente zerstört. Lokale Gegner der Neonazis vermuten, dass die Kameradschaft »Sturm Cottbus« und ihr Umfeld hinter den jüngsten Attacken stecken. Der Angriff, der vermutlich im Zusammenhang mit einer im Jugendclub »Fragezeichen« geplanten Informationsveranstaltung über die rechte Szene stand, wird als der gewalttätigste der vergangenen Jahre bezeichnet. In diesem Jahr gab es nach Angaben des Vereins Opferperspektive bisher sieben gewalttätige Übergriffe auf Migranten, Linke oder Einrichtungen in Cottbus.
Die Polizei sieht indes keine organisierte Neonaziszene. »Es gibt in Cottbus keine Kameradschaft«, sagt Berndt Fleischer, der Pressesprecher der Cottbusser Polizei. Es handle sich lediglich um lose Verbindungen, und man kenne »sich halt von früher«. Josef Pfingsten, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus, sagt, dass es zum Anschlag auf den Kulturpavillon noch keine Fahndungsergebnisse gebe. Jedoch werde weiter von einem rechten Tathintergrund ausgegangen.
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