Mittwoch, Oktober 05, 2005
OSTPRIGNITZ-RUPPIN: Junge Nazis, neue Kleider
Nicht immer gilt: Wie man sich kleidet, so denkt man
Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel "Der Nazi neue Kleider" am vergangenen Freitag im Gelben Gewölbe des Ostprignitz Jugend e. V. kamen etwa 40 überwiegend junge Zuhörer. Die Veranstalterin, die Antifa-Gruppe Kyritz in Zusammenarbeit mit der Linkspartei-PDS, hätte gerne einige Eltern und Lehrer mehr gesehen. Denn die sichtbaren Zeichen sozialer Differenzierungsprozesse in der neonazistischen Jugendkultur sind vielfältig. Wer wenig oder kein Insiderwissen von dieser Szene besitzt, läuft Gefahr, bestimmte Entwicklungen nicht oder eher verharmlosend zu erkennen. (...) Schuhmann erklärte in Kyritz, dass der "klassische rechte Skin, martialisch aussehend, kahlgeschoren, mit Bomberjacke und Springerstiefeln" eher nur noch Klischeebild ist. Die bisher typische Symbolik von Stahlhelm und Frakturschrift weicht poppigen Bildern, so zum Beispiel modernen Tätowierungen und Flammenzeichen. In anderen Teilen der Szene überwiegt der unübersehbare Trend zum "normalen" Outfit junger Leute. Die letztlich eindeutigen Symbole werden unauffällig bis dezent getragen.
Der Referent belegte das mit zahlreichen Folien und erklärte: "Neonazis unterwandern die anderen Jugendkulturen wie Punk, Rocker, Gruftis, Hip-Hop & Co. Sie bewegen sich wie sie, kleiden sich so, hören ihre Musik. Und sie machen sich und ihre unveränderten Ideologien mit mehr oder weniger Erfolg breit."
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen