Montag, Dezember 13, 2004
Frankfurter Rundschau online: Ankunft im Alltag
Nach dem Einzug der NPD in Sachsens Landtag ist der Kampf gegen Rechte für den Polizisten Merbitz ein anderer
Es war nur eine kleine Bombe. Zwei Rohre, knapp 15 Zentimeter lang, eineinhalb Zentimeter Durchmesser. Gefüllt mit einem Schwarzpulver ähnlichem Sprengstoff-Gemisch. In der Nacht zum 7. November, einem Sonntag, zündeten Unbekannte den Sprengsatz vor dem Haus des "Netzwerkes Demokratische Kultur" in Wurzen bei Leipzig. Viel ging nicht zu Bruch, nur das Sicherheitsglas der Frontscheibe des Hauses. Menschen kamen nicht zu Schaden. (...) Und es war Merbitz, der nach den Anschlägen von Hoyerswerda 1991 die bundesweit beachtete Sonderkommission Rechtsextremismus mit aufbaute und führte. Es gibt vermutlich keinen Polizisten in Sachsen, der die Neonaziszene besser kennt. Und wahrscheinlich keinen, der mehr gegen sie unternimmt. Nur ein Knall? "Das war eine völlig neue Qualität der Gewalt", sagt er. "Sehr professionell gebaut." So etwas sei noch nicht vorgekommen. Eine kleine Gruppe stecke dahinter, vermutet er.
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