Freitag, Juni 24, 2005

derStandard.at: "Einer der bedeutendsten rechtsextremen Publizisten"

Umstrittener Vortragender bei Schillersymposium an der Uni Wien: Walter Marinovic pflegt laut DÖW Kontakte zur Neonazi-Szene (...) Der wegen der Auftaktveranstaltung zum Schiller-Kommers am 11. Juni an der Uni Wien unter Beschuss geratene Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) erwägt nun rechtliche Schritte gegen die Autorin des Protestbriefs Gudrun Hauer (derStandard.at/Uni berichtete). Wie der Vorsitzende Christoph Völk gegenüber derStandard.at/Uni betont, sei es weder im Rahmen des Symposiums im NIG noch beim Kommers in der Hofburg zu einem Verstoß gegen das Verbotsgesetz gegen NS-Wiederbetätigung gekommen. "Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen, ich bin RFS-Obmann und Mitglied der Olympia", empört sich Völk.Bereits zuvor hatte der RFS eine per Aussendung eine "Klarstellung zum Schillersymposium" verschickt. Darin erwähnt werden auch "hochkarätige Persönlichkeiten", die bei der Veranstaltung im NIG Vorträge gehalten haben, darunter Walter Marinovic. Für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) ist der von Völk als "Kulturkritiker" bezeichnete Vortragende allers andere als unproblematisch: "Marinovic ist sicher einer der bedeutendsten rechtsextremen Publizisten", meint DÖW-Mitarbeiter Heribert Schiedel. "Keine Berührungsängste" "Er hat keine Berührungsängste zur deutschen neonazistischen Szene und überschreitet damit die Grenzen zum Neonazismus", so Schiedel. Als Autor schreibt Marinovic unter anderem in der "Deutschen Stimme", der Zeitschrift der rechtsextremen "Nationaldemokratischen Partei Deutschlands" (NPD). Als Referent trat er unter anderem bei Veranstaltungen des im Jahr 1999 behördlich aufgelösten "Dichterstein Offenhausen" auf oder bei der laut DÖW rechtsextremen "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik" auf. Der österreichische Verfassungsrechtsexperte Heinz Mayer stellte in einem Gutachten im Februar 2005 fest, dass sich in deren Zeitschriften "immer wieder Beiträge mit neonazistischer und 'revisionistischer Tendenz'" finden.

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