Mittwoch, Juni 29, 2005

taz 29.6.05 Rechts, aber nicht organisiert

Selbst ernannte Jäger von Kinderschändern hatten laut Staatsanwaltschaft keine Verbindung zu Neonazi-Kameradschaft. In ihren Kreisen gelte: "Rechts ist geil" Rechte Gesinnung ja, aber nicht organisiert. So beschreibt die Staatsanwaltschaft eine Gruppe von elf Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit ihren Grausamkeiten für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt hatten. "Neonazis foltern Berliner", hatte etwa die Morgenpost am vergangenen Wochenende getitelt. Im Text wurde behauptet, einige der inzwischen in Untersuchungshaft sitzenden Personen hätten in der Vergangenheit zum Umfeld der vor drei Monaten verbotenen rechtsextremistischen Kameradschaft Berliner Alternative Südost (BASO) gehört. Für die These einer Bindung zur BASO haben die Ermittler nach Informationen der taz zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber definitiv keine Erkenntnisse. Die Tatverdächtigen hätten keinen besonders hohen Intelligenzquotienten. In ihren Kreisen sei es unmöglich, keinen Kontakt zu Rechten zu haben. "Rechts ist geil", sei dort die Devise. Aber sie hätten keine Kontakte von Relevanz zu rechten Organisationen.

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