Mittwoch, Juni 22, 2005

IDGR - Chile: Riesiges Waffenarsenal in 'Colonia Dignidad' entdeckt

Den chilenischen Behörden ist es gelungen, am vergangenen Dienstag in der deutschen Kolonie "Colonia Dignidad" ein riesiges Waffenlager auszuheben. Wie die Zeitung "El Mercurio" berichtet, wurden Raketenwerfer, Sturmgewehre und Minen ausländischer Bauart sowie große Munitionsvorräte sichergestellt. Daneben wurden zahlreiche Folterinstrumente aufgefunden. (...) Die Razzia auf dem Gelände der ehemals hermetisch abgeriegelten Siedlung im Süden Chiles, die sich heute "Villa Baviera" nennt, erfolgte im Zuge von Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Dissidenten während der 17-jährigen Militärherrschaft von General Augusto Pinochet bis 1990. Wiederholt gab es Zeugenberichte, wonach verschwundene Dissidenten auf dem Gelände der "Colonia Dignidad" festgehalten und im Auftrag des chilenischen Geheimdienstes DINA gefoltert worden seien. Auch Boris Weisfeiler, ein russischer Jude mit US-Pass, "verschwand" 1985 in der Nazi-Siedlung, wie auch der junge Niederländer Maarten Visser. Nachweislich belegt sind Kontakte des Colonia-Gründers Paul Schäfer zu dem früheren Oberst der Wehrmacht, Hans-Ulrich Rudel. Rudel, ein aktiver Neonazi war persönlich in der Colonia Dignidad. Damals wurde die Siedlung mit unterirdischen Bunkern, Kommandozentralen, einem umfassenden geheimen Warn- und Überwachungssystem und einem unterirdischen Flugplatz ausgestattet. Das Stützpunktsystem gehörte zu einem "Projekt Andrea", in dessen Rahmen in großen Mengen Giftgas eingesetzt werden sollte.

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