Dienstag, Oktober 25, 2005

Die Presse.com - Extremismus-Experte : "Spaltung positiv empfunden"

Das rechtsextreme Lager findet Gefallen an Strache. Der junge FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache feierte am Sonntag bei den Wahlen einen Überraschungserfolg. Dazu beigetragen hat unter anderem sein ausländerfeindlicher Wahlkampf. "Freie Frauen statt Kopftuchzwang", lautete etwa einer seiner Sprüche. "Pummerin statt Muezzin" ein anderer. Ist nun auch der Rechtsextremismus in Österreich wieder im Vormarsch? Die Zahl der Aktiven in der Szene sei stagnierend, sagt dazu Wilhelm Lassek, Extremismus-Experte des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Aber: "Durch den neuen FPÖ-Chef Strache könnten die Gruppierungen gewissen Zulauf bekommen". Denn mit Strache gebe es nun wieder einen "Garant für deutschnationales Gedankengut". Die Abspaltung des BZÖ werde vom rechtsextremen Lager positiv empfunden, so Lassek. Die Szene sei mit Jörg Haider unzufrieden gewesen - vor allem durch den Regierungseintritt und dann auch mit seiner Pro-Türkei-Haltung. Die Rechtsextremen haben sich daher von der FPÖ abgewandt und in den vergangenen vier bis fünf Jahren eine zweite Szene abseits der Freiheitlichen entwickelt.

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