Freitag, Oktober 21, 2005

Hamburger Morgenpost - Der Nazi-Krieg

Bezirk wird zum Aufmarschgebiet der Rechtsradikalen icherheitsorgane sind besorgt. Seit einem halben Jahr prallen Neonazis und antifaschistische Gruppen in Harburg immer heftiger aufeinander. "Ernsthafte gewalttätige Auseinandersetzungen sind nicht mehr auszuschließen", befürchtet ein Experte, der ungenannt bleiben will. Am Sonnabend müssen abermals Hunderschaften der Polizei aufgeboten werden, um die Gegner auf Abstand zu halten. Es ist bereits die fünfte Neonazi-Demo seit Jahresbeginn. Dass die Ultra-Rechten Harburg zu ihrem Aufmarschgebiet erkoren haben, sei "fatal", sagt Harburgs Rechtsdezernent Dierk Trispel. Für das Image des Bezirks seien braune Kundgebungen Gift. Das Landesamt für Verfassungsschutz stellt seit Ende vergangenen Jahres einen Aufschwung rechtsextremistischer Gruppen fest. Ähnlich verhält es sich in Niedersachsen. Die Zahl rechter Gewalttaten stieg in der Hansestadt um 24,5 Prozent. Als Drahtzieher der Szene gelten der Hamburger Neonazi-Chef Christian Worch (48) und der niedersächsische NPD-Boss Adolf Dammann (65), auf dessen Anwesen in Bargstedt regelmäßig Schulungen stattfinden. Von Bedeutung ist auch Nazi-Anwalt Jürgen Rieger (57). Sein "Heisenhof" bei Dörverden hat sich zum Zentrum der braunen Szene entwickelt.

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