Montag, Oktober 24, 2005

Zweifelhafte Gastfreundschaft (International, NZZ Online)

Der ehemalige KZ-Arzt Heim soll sich in Spanien versteckt halten Aribert Heim ist seit 34 Jahren auf der Flucht vor der deutschen Justiz. Spanien, wo er jetzt vermutet wird, war und ist ein Versteck abgetauchter Altnazis seit Francos Zeiten. Die Spur des Aribert Heim führt in die beschauliche Provinz Girona an der Costa Brava, einem beliebten Rückzugsort vieler deutscher Rentner. Hierhin flossen in den letzten Monaten beträchtliche Geldsummen an ein italienisches Künstlerehepaar, das mit der Familie Heim befreundet sein soll. Und von dort gelangte das Geld wahrscheinlich an den ehemaligen Lagerarzt, der wegen seiner grausamen Menschenversuche in den Konzentrationslagern Mauthausen und Buchenwald den Beinamen «Dr. Tod» erhielt. Nazis auf schwarzer Liste Die Geldtransaktionen brachten die deutschen Behörden und das jüdische Dokumentationszentrum Simon-Wiesenthal-Center, das ebenfalls nach dem inzwischen 91-Jährigen fahndet, auf die Spur Heims. Ob sich der Gesuchte allerdings noch immer im Land aufhält, ist ungewiss. Die spanische Tageszeitung «El Mundo» vermutet unter Berufung auf Ermittler, dass sich der Kriegsverbrecher inzwischen womöglich nach Dänemark abgesetzt hat, wo er ebenfalls über eine Infrastruktur verfügen soll.

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