Freitag, Oktober 28, 2005

IDGR - Geschichtsrevisionistische Offensive an Schulen

Mit einer geschickten Offensive versuchen derzeit Personen aus dem Umfeld der JN, der Jugendorganisation der NPD, an Schulen für einen geschichtsrevisionistischen Film zu werben. Nach Informationen, die dem IDGR vorliegen, gingen bei mehreren Münchner Gymnasien Schreiben "ehemaliger Schüler" ein, in denen für eine Kinoveranstaltung mit dem Titel "Geheimakte Heß" geworben wird. Gezeigt wird die bräunliche Film-Dokumentation des rechtsextremen Historikers Olaf Rose, die im Wesentlichen auf den Thesen des britischen Autors Martin Allen in dem Buch "Churchills Friedensfalle" basiert. Darin wird behauptet, der Führer-Stellvertreter Rudolf Heß sei im Mai 1941 im Auftrage Hitlers im Mai 1941 nach Schottland geflogen, um mit dem Vereinigten Königreich ein Ende des Krieges auszuhandeln. Nur wegen des halsstarrigen und kriegslüsternen Winston Churchill, so die Aussage des Buches, sei Hitler zum Überfall auf die Sowjetunion und letztlich auch zum Holocaust gezwungen worden. Übersetzer dieses Buches wie weiterer Veröffentlichungen von Allen ist Olaf Rose, ein gern gesehener Referent bei rechtslastigen bis rechtsextremen Vereinigungen. Den rechten Filmschaffenden war es im vergangenen Jahr gelungen, einen 15-minütigen Werbetrailer zum Film bei n-tv zu platzieren, was in der Szene begierig aufgegriffen wurde. In zahllosen Beiträgen in Web-Foren, wie auf einschlägigen Webseiten wurde die Ausstrahlung bei n-tv als Gütesiegel vermarktet.

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