Dienstag, Januar 25, 2005
Die Jüdische - Österreich: „Alle Macht dem Stammtisch“? Neonazi Franz Radl jun. tritt für die Gemeinderatswahl 2005 in Fürstenfeld an
Der 1967 geborene Franz Radl ist kein unbeschriebenes Blatt. 1990 beim letzten Versuch österreichischer Neonazis, legal bei einer Wahl mit einer Liste „Nein zur Ausländerflut“ (NA) anzutreten, kandidierte auch Franz Radl. Der Verfassungsgerichtshof hatte in einem Urteil vom 26. Februar 1991 die Nichtzulassung dieser Liste bei Nationalratswahlen unter anderem wie folgt begründet: „Ebendies für die NSDAP geradezu typische programmatische Ziel aber machte die einschreitende wahlwerbende Gruppe - wie ihre Parteibezeichnung („Nein zur Ausländerflut“ NA) in Verbindung mit der die angestrebte Kandidatur begleitenden Wahlwerbung zeigt - in deutlicher Anlehnung an die hetzerisch-rassistischen Parolen der Nationalsozialisten zu ihrem ausschließlichen Wahlprogramm, das sich einem (wenn auch teilweise kulturpolitisch verbrämten) biologisch-rassistischen Volksbegriff anhängend, im Kern in - Prinzipien und Postulate der >>Rassentrennung<< preisenden und verherrlichenden - fremdenfeindlichen Schlagworten nach Art der NS-Propaganda erschöpft.“ (...) Franz Radl ist militanter Kämpfer gegen „rassische Vermischung“ und hat die Demokratie öffentlich als „jüdisch-freimaurerisches Verbrechersystem“ attackiert. Er hat unter anderem die neonazistische Schülerzeitung „Gäck“ herausgegeben, die vor Schulen verteilt wurde. In ihr fanden sich Textstellen wie diese: „Nur das Beste für unsere Ausländer! Sportpistole ‚Hermann Göring’ trifft jeden Turban auf 30 Meter Entfernung, wird mit 3-cm Dum-Dum Geschossen geladen und gehört in jeden Schulranzen.“ Radl gab an für Honsiks Wiesenthal-Hetzschrift „Schelm und Scheusal“ den Ghostwriter gespielt zu haben.
Für das Buch des arabischen Holocaustleugners Ahmed Rami „Zuerst nach Casablanca“ besorgte er Satz und Lektorat.
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