Mittwoch, Januar 19, 2005
junge welt vom 19.01.2005 - Mord von Neonazis heruntergespielt
Barcelona: Hausbesetzer nach Überfall von Rechten gestorben. Polizei ermittelte nur wegen Körperverletzung (...)
Am Abend des 14. August 2004, dem ersten Tag der Fiesta, hatten Neonazis einige Hausbesetzer am Rande des Festes angegriffen. Mehrere Linke wurden verletzt. Der 25jährige Roger Albert aus Gràcia wurde ins Krankenhaus eingeliefert und fiel ins Koma. Noch am gleichen Abend wurden sechs Neonazis, fünf Männer und eine Frau, festgenommen, unter ihnen der Hauptverdächtige Aitor Dávila Córdoba. Er ist nach Angaben der linken Zeitung l’Avanç Mitglied der spanischen Neonazipartei Democracia Nacional.
Polizei und lokale Behörden versuchten den Überfall zu vertuschen. So berichteten die Medien lediglich über eine Schlägerei unter Jugendlichen. Die Festgenommenen erhielten eine Anzeige wegen Körperverletzung und wurden freigelassen. Einzig der Hauptverdächtige, er war inzwischen geständig, mußte einen Monat in Haft verbringen und eine Kaution von 3 000 Euro hinterlegen. Am 10. Dezember starb Albert im Krankenhaus Vall d`Hebron. Bis dahin hatte die Polizei einzig die sechs Neonazis zu dem Überfall befragt.
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