Mittwoch, November 17, 2004

Nazi-Symbole und indizierte CDs: Otterfinger (18) verurteilt

Päckchen "vom Hauptzollamt geöffnet"- Sieben Tage Sozialdienst CDs mit rechtsradikalen Texten und der Symbolik des Nationalsozialismus fanden die Beamten des Hauptzollamts in Frankfurt nach dem Öffnen eines nach Otterfing adressierten Päckchens. In der elterlichen Wohnung des 18-jährigen Otterfingers schließlich traten noch mehr indizierte Silberlinge zutage, und auch auf seinem PC hatte der Angeklagte diverse Musik-, Text- und Bilddateien mit volksverhetzenden Inhalten gespeichert. Das Jugendgericht verurteilte ihn jetzt zu sieben Tage Sozialdienst. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht Miesbach wollte der 18-Jährige keine Stellung nehmen, aber sogar für Strafverteidiger Stefan Biagosch waren die CDs "unzumutbar". Der Rechtsanwalt betonte jedoch, dass sein Mandant nicht dem nationalsozialistischen Gedankengut nahe stehe, vielmehr sei er ein Sammler von Raritäten. Dass sich einige CDs in höherer Stückzahl im Besitz des Angeklagten befanden, könne nicht auf eine Verbreitungsabsicht hindeuten. Vielmehr habe der Jugendliche Kapital aus der Wertsteigerung der indizierten CDs schlagen wollen. Außerdem habe der CD-Player des Angeklagten CDs zerkratzt, weshalb einige Tonträger doppelt bestellt worden waren.

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