Donnerstag, Januar 20, 2005

Staatskasse muss Martin Wiese zweiten Anwalt zahlen - sueddeutsche.de

Nach der Erkrankung von Wieses Wahlanwältin Anja Seul wird der Angeklagte auf Staatskosten von einem weiteren Juristen vertreten. Der Anwalt ist aus der rechtsextremen Szene bekannt. Der Prozess wird sich nun weiter verzögern. Der wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung angeklagte Neonazi Martin Wiese, 28, hat sich weiteren juristischen Beistand aus der rechten Szene geholt. Seit gestern vertritt ihn der Regensburger Anwalt Günther Herzogenrath-Amelung als zweiter Pflichtverteidiger. Herzogenrath-Amelung ist bereits in zahlreichen Nazi-Prozessen aufgetreten, unter anderem assistierte er zeitweilig dem SS-Kriegsverbrecher Erich Priebke, verteidigte Mitglieder der „Skinheads Sächsische Schweiz“, und verfasste Gutachten für den berüchtigten Auschwitz-Leugner Germar Rudolf. Besonders pikant: Nach Informationen der SZ führte der 56-jährige Anwalt im März 2003 eine „Rechtsschulung“ für die Mitglieder der „Kameradschaft Süd“ durch – angeblich auf Initiative Wieses.

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