Donnerstag, Februar 24, 2005
taz 24.2.05 Wir-Gefühle gegen rechts
Es reicht nicht, sich über rechte Parlamentarier aufzuregen. Deren affektive Botschaften müssen zerpflückt und widerlegt werden, um ihre möglichen Wähler zu erreichen
Rechte Abgeordnete halten Einzug in Kreistage und Stadträte. In Deutschland beginnt der Aufstieg einer Partei in den Regionen, weshalb vor Ort wirksame Gegenstrategien benötigt werden. Wie schwierig das ist, haben die Erfahrungen in Sachsen gezeigt. Daraus und auch aus früheren Erfahrungen lassen sich allerdings einige Strukturen erkennen und im Kampf gegen rechts nutzen.
Dafür sind zwei Zielgruppen zu unterscheiden:
1) Rechte Abgeordnete und Führungspersönlichkeiten sowie der harte Kern des Umfelds fallen für eine direkte Zielgruppenstrategie aus. Ausnahme: Drohungen ("Wir kennen deine Adresse") und allen Arten von Rechtsverstößen muss unmittelbar begegnet werden. Rechtsverstöße sind öffentlich zu machen, um die Glaubwürdigkeit rechtsextremistischer Gruppierungen zu zersetzen.
2) Das eher passiv-zustimmende Umfeld, Sympathisanten ohne Mitgliedschaft in einer rechten Gruppierung und Wähler rechter Parteien mit einem mehr oder weniger geschlossenen rechten Weltbild. Nicht zwingend folgt jedoch aus den bestehenden Einstellungen konkretes Wahlverhalten.
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