Mittwoch, Februar 23, 2005
Rolf Hochhuth: Lob für einen notorischen Holocaustleugner
Die Konkurrenz am Buchmarkt ist hart. Um von den Medien wahrgenommen zu werden und am Markt zu bestehen, glaubt Rolf Hochhuth offensichtlich ein paar Monate vor Herausgabe seines neuen Buches ausgerechnet der Berliner Wochenzeitung "Junge Freiheit" (1) ein Interview geben zu müssen, in dem er höchste Worte des Lobs für den britischen Holocaustleugner David Irving findet:
"Irving ist ein fabelhafter Pionier der Zeitgeschichte, der großartige Bücher geschrieben hat. Ganz zweifellos ein Historiker von der Größe eines Joachim Fest. Der Vorwurf, er sei ein Holocaustleugner, ist einfach idiotisch!"
Nun liegt seit 2001 ein Buch vor, in dem aus dem Urteil von Richter Charles Gray lange zitiert wird, "Irving verfuhr mit den historischen Belegen in einer Art und Weise, die keineswegs den Ansprüchen genügte, die ein gewissenhafter Historiker erfüllen muss. [Er] hat die Quellenbelege, die ihm zugänglich waren, falsch wiedergegeben und inhaltlich verbogen." Es sei außerdem "unbestreitbar", dass Irving "die Attribute eines Holocaust-Leugners aufweist". Seine Leugnung der Gaskammern und des systematischen und zentral gelenkten Charakters der Massenerschießungen von Juden stehe "im Widerspruch zu den Quellen".
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