Freitag, April 16, 2004

Eine Ansammlung antijüdischer Klischees Die Bundeszentrale für politische Bildung zog den April-Band ihres 'Deutschland-Archivs' zurück Was hat Antisemitismus zu tun mit Paragraph 218 des Strafgesetzbuches, was deutscher Nationalstolz mit der Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik im Kalten Krieg? Richtig: gar nichts. Dennoch bringt Konrad Löw, emeritierter Politologe der Universität Bayreuth, diese Reizthemen und weitere vermeintlich 'unbequeme Wahrheiten' in einem Aufsatz in der April-Nummer der Zeitschrift 'Deutschland-Archiv' in Verbindung. Daraufhin hat die Bundeszentrale für politische Bildung das Heft kurz vor Ostern zurückgezogen und sich 'aufs Schärfste' von Löws Text distanziert. Ein Skandal? Ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit? Schon hebt Geraune an, bestimmte 'Tatsachen' dürfe 'man' eben hier zu Lande nicht publizieren, weil 'man' sofort vom ('man' sagt es nicht, meint es aber: 'jüdischen') 'Meinungskartell' in die 'rechtsextreme Ecke' gestellt werde. Doch bevor lamentiert wird, sollte 'man' den strittigen Text lesen. Denn was Konrad Löw unter dem Titel 'Deutsche Identität in Verfassung und Geschichte' auf zehn Seiten darbietet, ist ziemlich kruder Unsinn. So krude, dass er aus Gründen des Selbstschutzes hätte hoffen müssen, die Redaktion des 'Deutschland-Archivs' werde den Abdruck ablehnen. Leider hat sie es nicht getan.

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