Freitag, April 23, 2004

TAGBLATT.ch: Wotan ergreift das Wort Der Holocaust-Leugner Bernhard Schaub aus Kreuzlingen betätigt sich als Redner an rechtsextremen Veranstaltungen Der Ex-Lehrer Bernhard Schaub kämpft für ein weisses Europa. Am 1. Mai erwarten ihn deutsche Neonazis als Gastredner in Leipzig. Thomas Wunderlin Mit der Forderung «Deutsch bleibt das Land!» mobilisieren Rechtsextreme für eine 1.-Mai-Demonstration in Leipzig. Als einer von mehreren Gastrednern soll der Schweizer Bernhard Schaub das Wort ergreifen. Das Motto der Veranstaltung lautet «Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Und wer schaut zu? Die CDU». Ebenso bekämpft Schaub die herrschenden Parteien. «Wer genug hat von Systemparteien und pseudonationalen Rattenfängern, der schliesse sich uns an», heisst es auf der Website der Napo, der von Schaub gegründeten Nationalen Ausserparlamentarischen Opposition der Schweiz. Eines der Napo- Ziele: «ein weisses Europa». Da der blonde, blauäugige Schaub amerikanischen Kultureinfluss ablehnt, heisst der Napo-Webmaster «Weltnetzmeister». Die Napo ist ebenso unter einer Kreuzlinger Postfachadresse erreichbar wie Schaubs Eigenverlag WotansWort. Darin erscheinen Schaubs Schriften unter den Titeln «Reich Europa», «Volksstaat der Zukunft» und «Schweizer Geschichte». WotansWort publiziert auch «Europa im Lebenskampf», als deren Herausgeber die «Reichsstudentenführung» bezeichnet wird. Gemäss der Verlagswerbung geht es um das Frontkämpfertreffen in Dresden 1942. Vor der Napo gehörte Schaub zur Pnos, der Partei national orientierter Schweizer. Im Pnos-Blatt «Zeitgeist» bezeichnete er sich 2002 als Vertreter des Bundesvorstands. Wie aus der «Zeitgeist»-Ausgabe vom November 2003 zu schliessen ist, hat er inzwischen in der Pnos nicht mehr viel zu sagen. Sein Name taucht nur noch in einem Inserat seines WotansWort-Verlags auf.

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