Mittwoch, März 23, 2005

Braunes Gedankengut - Yahoo! Nachrichten

Rechtsextremes Gedankengut ist in Brandenburg deutlich verbreiteter als in Berlin. Nach einer am Mittwoch in der Bundeshauptstadt vorgestellten gemeinsamen Studie der Deutschen Paul-Lazarsfeld-Gesellschaft, der Freien Universität (FU) und des Meinungsforschungsinstituts Forsa sind rund zwölf Prozent der Brandenburger rechtsextrem eingestellt. Das entsprechende Potenzial in der Hauptstadt liegt der Studie zufolge bei rund sechs Prozent der Bevölkerung. In Brandenburg gebe es dabei deutliche Unterschiede zwischen der Region um Berlin und den äußeren Entwicklungsgebieten des Landes, sagte der Berliner Professor für Politikwissenschaft, Oskar Niedermayer. In weiter von der Hauptstadt entfernt gelegenen Regionen hätten rund 13 Prozent der Bevölkerung eine rechtsextreme Gesinnung. Um Berlin herum besäßen lediglich neun Prozent der Menschen ein fremdenfeindliches und chauvinistisches Weltbild. In der Hauptstadt gebe es beim rechtsextremen Potenzial mit jeweils rund sechs Prozent der Bevölkerung keine Unterschiede zwischen Ost und West, erläuterte der Wissenschaftler. Deutliche Differenzen habe die Studie dagegen beim Bildungsgrad gezeigt. Rund zwölf Prozent der Menschen in der Region mit Hauptschulabschluss seien rechtsextrem eingestellt. Bei den Personen mit Abitur oder einem höheren Bildungsabschluss seien es nur zwei Prozent. Nach den Worten Niedermayers sind rechtsextreme Einstellungen vor allem bei älteren Menschen in der Region verbreitet. So hätten rund 12,1 Prozent der 65- bis 74-Jährigen ein rechtes Weltbild. Dies gelte auch für 10,5 Prozent der über 75-Jährigen. Dagegen attestierten die Wissenschaftler lediglich 9,7 Prozent der 24- bis 35-Jährigen sowie 5,5 Prozent der 18- bis 24-Jährigen eine solche Einstellung. Das rechtsextremistische Wählerpotenzial in der Region bezifferten die Macher der Studie auf rund zehn Prozent. Allerdings hätten in Berlin lediglich 26 Prozent der Menschen mit rechtsextremer Einstellung angegeben, eine rechtsextreme Partei wählen zu wollen, unterstrich Niedermayer. In der Mark liege dieser Wert bei 31 Prozent. Vielmehr würden rechtsextrem eingestellte Personen überwiegend für die Volksparteien votieren.

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