Mittwoch, Juli 21, 2004

Hohmann ausgeschlossen | Deutsche Welle | 20.07.2004

Der umstrittene Bundesabgeordnete Martin Hohmann ist wegen seiner als antisemitisch kritisierten Rede vom 3. Oktober 2003 aus der CDU ausgeschlossen worden. Er habe der Partei schweren Schaden zugefügt, hieß es. So schwankend sich die CDU in der Affäre anfangs gezeigt hatte, so klar war ihr Beschluss zum Rauswurf: Der Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann habe in seiner umstrittenen Rede vom vergangenen Oktober mit der "argumentativen Verquickung von Judentum und Bolschewismus" ein Klischee verwendet, das schon die Nazis "für die Verfolgung und industriemäßige Tötung von Millionen europäischer Juden missbraucht haben", urteilte das hessische Landesparteigericht. Hohmann habe damit "die Schuld, welche die nationalsozialistischen Verbrecher mit ihren Helfershelfern einschließlich der Millionen Mitläufer auf das deutsche Volk geladen haben, verharmlost." Deutlicher hat sich bislang kaum ein Unionspolitiker öffentlich geäußert. Dennoch hat die Parteiführung vorerst nur einen Etappensieg errungen, denn der Abgeordnete aus der CDU-Hochburg Fulda kann den Streit noch Jahre hinziehen. Er kündigte an, die Entscheidung durch Beschwerde beim Bundesparteigericht nachprüfen zu lassen. Er sei der Auffassung, dass seine Rede keinen antisemitischen Inhalt gehabt habe und "erst recht nicht antisemitisch" gemeint gewesen sei, erklärte der Abgeordnete. siehe auch: Vollständige Rede Hohmanns (tagesschau.de gibt die Rede nur zu Dokumentationszwecken wieder und distanziert sich vom Inhalt)

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