Montag, Juli 26, 2004

MDR.DE: Verfassungsschutz warnt vor Ansiedlung von Neonazis

Der Thüringer Verfassungsschutz sieht eine Gefahr in zunehmenden Immobilienkäufen durch Rechtsextreme. Landesverfassungsschutz-Präsident Thomas Sippel sagte, es sei beunruhigend, dass in den vergangenen zwei Jahren drei Objekte in Thüringen von bekannten Rechtsextremen erworben wurden. Zudem müsse mit weiteren Immobilienkäufen gerechnet werden. Als Gründe für die Ansiedlung nannte Sippel die zentrale Lage des Freistaats in Deutschland sowie ein umfangreiches Angebot an preisgünstigen Häusern. Rechter Versandhandel im Eichsfeld Bei den drei bislang erworbenen Immobilien handelt es sich nach Angaben von Sippel um das Schützenhaus in Pößneck, eine frühere Gaststätte in Jena-Lobeda sowie ein ehemaliges Pflegeheim in Fretterode im Eichsfeldkreis. Letzteres werde von einem bundesweit bekannten Neonazi seit zwei Jahren als Wohn- und Geschäftssitz genutzt. Von dort koordiniere er einen Versandhandel mit Artikeln aus der rechten Szene. Zudem diene das Objekt der regionalen Neonazi-Szene als Anlaufpunkt. Überregionale Aktivitäten befürchtet Auch das von Thüringer Neonazis gepachtete Gebäude in Jena wird nach Ansicht des Verfassungsschutzes für Treffen der rechten Szene genutzt. Dort würden Kameradschaftsabende, Skinhead-Konzerte sowie Schulungs- und Parteiveranstaltungen der NPD stattfinden.

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