Montag, Juli 26, 2004
Soldat zertrat jungem Mann das Gesicht - Märkische Allgemeine
Erneut hat ein offenbar rechtsextremer Bundeswehrsoldat in Brandenburg einen Menschen schwer misshandelt. Der in Storkow stationierte 23-jährige Marko S. hat mit Springerstiefeln den Kopf seines Opfers derart zertreten, dass der 27-jährige Sven M. vermutlich zeitlebens entstellt sein wird. "Zur Erhaltung des Augenlichtes wurden Metallplatten eingesetzt", deutete der Sprecher des Schutzbereiches Cottbus/Spree-Neiße, Berndt Fleischer, das Ausmaß der Gewalt an. In der Nacht zu gestern wurden Marko S. und sein 24-jähriger Komplize Martin W. in ihren Wohnungen in Vetschau festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Cottbus beantragte Haftbefehle gegen beide "wegen Mordversuchs", so Staatsanwalt Detlef Hommes.
Der jetzt bekannt gewordene Überfall nach einem Fest in Burg/Spreewald ereignete sich Sonntag - fast zeitgleich zu dem Angriff eines Bundeswehrfeldwebels auf einen afrikanischen Flüchtling in Brandenburg/Havel, der mit einer zerschlagenen Bierflasche am Hals verletzt wurde.
Um zwei Uhr morgens, der Festplatz war menschenleer, zogen Marko S. und sein Freund "Sieg heil!" grölend umher. Es heiße "Petri heil", gab Sven M. zurück, der mit einer Freundin im Auto saß. Die beiden Neonazis zerrten ihn aus dem Wagen, Marko S. trat ihn erst zu Boden, dann auf den Kopf. Komplize Martin W. hinderte die junge Frau, dem Freund zu helfen und die Polizei zu rufen. Dann verschwanden die Täter.
siehe auch: Schon wieder fiel ein Soldat als rechter Schläger auf
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