Donnerstag, November 11, 2004
Die Rückgabe AG - Wer steckt hinter der Preußischen Treuhand? (Teil 1/3) - wdr.de
Wem gehört der Boden in Polen? Den Streit um diese Frage soll ein Rechtsgutachten klären, das am Mittwoch (10.11.04) veröffentlicht wurde. In Auftrag gegeben haben es die deutsche und die polnische Regierung. Der Anlass: Die Preußische Treuhand - eine Firma aus NRW - will auf Rückgabe von ehemals deutschen Grundstücken klagen. Fast 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg will die Preußische Treuhand AG die Rückgabe von Grundstücken in ehemals deutschen Ostgebieten einklagen. Dafür beschafft die Aktiengesellschaft Anwälte und Geld. Mit ihren Aktivitäten hat sie bereits reichlich politisches Porzellan zerschlagen. Das zu kitten, musste Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei seiner Polenreise im August 2004 betonen, der Bund verzichte auf Rückgabeforderungen an Polen.
Wer zieht bei dem viel kritisierten Unternehmen die Fäden? An der Spitze der Preußischen Treuhand steht ihr Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Pawelka. Er ist ein umstrittener Mann: Für Bundeskanzler Schröder gehört der 64-jährige Leverkusener zu den "Ewiggestrigen", die mit ihren Aktivitäten das "Wunder der Aussöhnung" zwischen Polen und Deutschland gefährden. (...)
An der Treuhand GmbH ist die Landsmannschaft Ostpreußen mit 40 Prozent und die Landsmannschaft Schlesien mit 10 Prozent beteiligt. Das Gründungskapital beträgt 30.000 Euro. "Die anderen 50 Prozent gehören ostpreußischen Funktionsträgern", sagt Pawelka. "Ich habe darauf bestanden, dass wir Schlesier an der GmbH beteiligt werden, weil sie das Steuerungsinstrument der Treuhand ist." Im September 2001 wird die GmbH zu einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KG a. A.) erweitert. Das Gründungskapital der KG a. A. beträgt zusätzliche 50.000 Euro. Mit dem Verkauf von Aktien soll der Treuhand weiteres Kapital zufließen. Die kleinste Beteiligung ist eine Aktie von 50 Euro. "Wir wollen die Kosten des Geschäftsbetriebs von den Zinsen der Einlagen bezahlen", sagt Treuhand-Geschäftsführer Torne Möbius, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der Ostpreußen in NRW und BdV-Kreisvorsitzender in Detmold ist. Nach seinen Angaben haben bisher rund 1.000 Aktionäre ein Aktienkapital von rund 300.000 Euro gezeichnet. Noch führen allerdings wenige ehrenamtliche Helfer die Geschäfte. Das Büro der Treuhand befindet sich in Düsseldorf in der NRW-Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen.
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