Mittwoch, November 17, 2004
junge welt vom 17.11.2004 - Streß in der rechten "Homezone"
Neonazi-Aufmarsch gegen die traditionelle Silvio-Meier-Demo in Berlin-Lichtenberg
Berliner Neonazis haben für den kommenden Samstag einen Aufmarsch durch den Berliner Stadtteil Lichtenberg angekündigt. Die Neofaschisten wollen damit die traditionelle Silvio-Meier-Demonstration blockieren, die dem Gedenken an den 1992 ermordeten Hausbesetzer gewidmet ist, blockieren. Die Gedenkdemo findet in diesem Jahr unter dem Motto »Keine Homezone für Faschisten. Antifa heißt Angriff!« statt.
Die Antifaschistische Linke Berlin (ALB) ist Mitveranstalter der Demonstration und will auf die neofaschistischen Strukturen rund um die Weitlingstraße aufmerksam machen. So sollte die Demonstration an Wohnungen und Treffpunkten der Neonazis vorbeiziehen und auch die Anwohner darüber informieren, wer in ihrer Nachbarschaft lebt. Die dort aktiven Neonazis wurden durch die Demo-Ankündigung offenbar aufgeschreckt und fühlen sich aus ihrer Anonymität gerissen und in ihrer »Homezone« gestört. Eine Vertreterin der ALB äußerte gegenüber junge Welt: »Wir haben in ein Wespennest gestochen«. Erst am vergangenen Samstag diente der Vorplatz am Bahnhof Lichtenberg rund 180 Neonazis als Treffpunkt für die gemeinsame Anreise zum Aufmarsch nach Halbe. Lichtenberg gehört seit Jahren zu den Hochburgen der Neofaschisten in Berlin (vgl. jW vom 10.11.04).
Anmelder des Neonazi-Aufmarsches ist René Bethage aus Berlin-Schönefeld, der mit seiner »Kameradschaft Berliner-Alternative-Süd-Ost« ab 16 Uhr auf der Route vom Bahnhof Lichtenberg zum Nöldnerplatz gegen »linken Terror« protestieren will.
siehe auch: Demonstration zum 12. Todestag von Silvio Meier
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