Mittwoch, November 17, 2004
< sz-online | sachsen im netz > - Geschäft mit der Hetze
Prozess. Der mutmaßliche Produzent der Neonazi-Band „Landser“ steht seit gestern vor Gericht.
Knapp ein Jahr nach Abschluss des Berliner Verfahrens gegen die Neonazi-Band „Landser“ hat vor der Staatsschutzkammer des Dresdner Landgerichts gestern der Prozess gegen den mutmaßlichen Vertriebschef der Gruppe begonnen. Dem 29-jährigen Jan W. aus Chemnitz wird unter anderem Unterstützung einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung vorgeworfen. Der Angeklagte will nach Angaben seines Verteidigers Thomas Jauch ein umfassendes Geständnis ablegen. „Er hat dafür gesorgt, dass in England die Aufnahmen in einem Tonstudio gemacht werden konnten“, sagte der Anwalt am Rande des Verfahrens.
Die Staatsanwaltschaft wirft W. vor, die Produktion der „Landser“-CD „Ran an den Feind“ organisiert und den Vertrieb von mehr als 3 000 Stück in die Wege geleitet zu haben. Insgesamt soll er einen Bruttogewinn von rund 25 000 Euro erwirtschaftet haben. Auf der CD wird unter anderem zum Krieg gegen Israel und zur Tötung von Ausländern aufgerufen. Mit den Texten werde an die Propaganda der NS-Diktatur angeknüpft, hieß es.
siehe auch: Gericht prüft Rolle von V-Leuten. Prozess gegen Händler von Nazirock-CDs ausgesetzt
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