Montag, November 08, 2004
ND- Neonazis versuchen es mit schlagenden Argumenten
Demonstration der NPD und Prügel für Linke in Sachsen-Anhalt
Die NPD will heute in Eisleben protestieren. Der Stadtrat der Lutherstadt fordert zum »Boykott« der Demonstration auf. Anfang der Woche haben in Magdeburg Neonazis Antifaschisten angegriffen.
Eine »Initiative gegen Sozialabbau und Einwanderung ins soziale Netz« erwartet mindestens 150 Teilnehmer am heutigen Samstag in Eisleben. Anmelder der Demonstration ist Steffen Hartmann, Landesvorstandsmitglied der NPD in Sachsen-Anhalt. Neben dem 31-jährigen soll Carola Holz, ebenfalls Landesvorstandsmitglied, auf der Kundgebung »gegen Hartz IV und Sozialraub« sprechen. Auch der NPD-Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt, Andreas Karl, will in die Kleinstadt kommen.
Verschiedene Boykottformen
Geschlossen forderte der Stadtrat von Eisleben seine 22000 Bürger dazu auf, die rechtsradikale Demonstration zu boykottieren. CDU-Bürgermeister Peter Pfützner sprach laut Presseberichten davon, die Veranstaltung der NPD zu ignorieren, um ihr eine »menschenleere Stadt« zu überlassen. Die PDS-Ratsmitglieder dagegen forderten dazu auf, aktiv gegen den rechten Anti-Hartz-Protest zu demonstrieren.
Am vergangenen Montag waren im Anschluss an die Demonstration gegen Sozialabbau in Magdeburg mehrere linke Jugendliche von 15 Neonazis angegriffen worden. Mindestens drei der Jugendlichen wurden dabei verletzt. Die rechten Schläger sollen u.a. mit einem Axtstiel zugeschlagen haben. Die Polizei nahm fünf von ihnen vorrübergehend fest und ermittelt gegen sie wegen gefährlicher Körperverletzung. Es war eine gezielte Aktion der Neonazigruppe »Kameradschaft Festungsstadt«, meint Zissi Sauermann von der »Mobilen Beratung für Opfer rechtsextremer Gewalt«. »Es ist sicherlich kein Zufall, dass am Rande der Demonstration zwei Anti-Antifa-Aktivisten gesichtet wurden und dann im Anschluss der Überfall stattfand«, sagte sie.
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